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Siegfried Sauter sieht viele Vorteile von Elektromobilität

Der 85-jährige Siegfried Sauter aus Peterzell erinnert sich an sein erstes – und bislang einziges – Elektroauto. Vor 25 Jahren kaufte er sich ein CityEL, ein dreirädriges Elektrofahrzeug, und war damit Vorreiter in Sachen Elektromobilität in der Region.

St. Georgen-Peterzell. Jetzt, da das Thema Elektromobilität in aller Munde sei, möchte Sauter auf sein persönliches Jubiläum hinweisen: Vor 25 Jahren, im Jahr 1994, schaffte er sich für 13 000 Mark (6500 Euro) einen elektrischen "Flitzer" an, der immerhin mit maximal 55 Stundenkilometern unterwegs war – "im Ort darf man ja sowieso nur 50 fahren" – und eine Reichweite von zumindest 60 Kilometern hatte. "Wir haben die Touren so gelegt, dass uns das gereicht hat", meint Sauter, der viele Vorteile in der Elektromobilität sieht: Kein CO2-Ausstoß, also gut für die Umwelt, außerdem sei das Tanken günstiger. "Und die sind leise", nennt er einen weiteren Vorzug des Elektro- gegenüber dem Verbrennungsmotor.

Der geringe Geräuschpegel eines Elektrofahrzeugs motiviert ihn auch, sich erneut ein solches anzuschaffen. Schließlich begleitet er einen Jagdkumpel gelegentlich. Und da fängt das Anpirschen schon mit der Anreise an. Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verscheuche das Wild.

Derzeit steht vor seinem Haus in Peterzell ein Benzin-betriebener Geländewagen. Doch der 85-Jährige hofft nun auf ein ähnlich geländegängiges Elektrofahrzeug. Dann wolle er wieder umsatteln auf Elektromobilität.

"Alle waren begeistert, und jeder wollte mal damit fahren", erinnert er sich an die positiven Eindrücke, die sein damaliges Elektrofahrzeug hinterlassen hat, nicht nur bei ihm. In seinem Elektrogeschäft hätten auch gerne die Mitarbeiter das kleine Fahrzeug genutzt, um beispielsweise kleinere Elektrogeräte zurück zum Kunden zu bringen. Und am Wochenende habe er das Fahrzeug auch verliehen. Dieses Angebot hätten vor allem jüngere Leute genutzt. Die Begeisterung sei bei manchen so weit gegangen, dass sie sich selbst ein Elektrofahrzeug anschafften.

Sein E-Mobil habe damals vergleichsweise lange Aufladezeiten gehabt, rund drei Stunden. "Das ist schon ein Nachteil", räumt Sauter ein. Aber die Vorteile der Elektromobilität überwögen.

Trotz der Vorteile sind E-Fahrzeuge immer noch eine Rarität auf Deutschlands Straßen. Sauter findet es gut, dass Politik und Wirtschaft das Thema forcieren und E-Mobilität ausbauen möchten. Und dass auch der Preis für diese Fahrzeuge erschwinglicher werden soll. Der hohe Preis dieser Autos war für ihn in den vergangenen Jahren schon ein Argument, wieder auf den Benziner umzusteigen. Aber er hält seine Augen offen, nach seinem nächsten E-Fahrzeug.

Auch wenn E-Autos jetzt noch selten auf den Straßen unterwegs sind, ist Sauter zuversichtlich. "Das könnte nächstes Jahr schon ganz anders aussehen", vermutet er eine deutlich stärker werdende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.