Kathrin Frenz vom Stadtmarketing und Markus Esterle, Bürgerdienste, stellen die neue Bürger-App vor. Foto: Ginter

Neue Form soll früheren Dorfplatz ersetzen. Digitale Plattform soll "caring community" fördern.

St. Georgen. Das schwarze Brett ist out – wer heute über Selbiges Menschen erreichen will, wird vermutlich nur auf wenig Resonanz stoßen. Die Lösung ist, wie in so vielen Bereichen, eine digitale: Die Stadt schickt nun ihre Bürger-App ins Rennen, die die Einwohner St. Georgens auf vielfältige Art und Weise miteinander vernetzen soll. Beim Neujahrsempfang wurde sie der breiten Masse vorgestellt, vorab informierte die Stadt in einem Pressegespräch über das neue Angebot.

Die App solle das ersetzen, was früher der Dorfplatz war, erklärt Kathrin Frenz, Leiterin des Stadtmarketings, ein "Ort des Austauschs" sein. Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise oder amtliche Bekanntmachungen – dank der Bürger-App können die Nutzer stets auf dem Laufenden sein.

Vereine, Geschäfte, Unternehmen, Schulen und Initiativen können sich auf der App präsentieren und intern wie extern miteinander kommunizieren. Doch gehe es nicht einfach nur darum, Informationen online zu stellen, erklärt der von der Stadt hinzugezogene Kommunikationsberater Gerd Kalkbrenner, sondern darum, "Menschen zu verbinden".

App soll "caring community" fördern

So solle die App auch die "caring community" fördern. Nachbarschaftshilfe lasse sich digital einfach und unkompliziert organisieren, erklärt Kalkbrenner. Da stellt sich die Frage, ob es älteren Menschen überhaupt möglich ist, dieses digitale Angebot zu nutzen. "Das Potenzial ist da", betont Markus Esterle, Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Stadtverwaltung.

Viele über 70 hätten bereits ein Smartphone – das sei bei einer Umfrage am letzten Seniorennachmittag herausgekommen. "Und die, die sich noch schwertun, bekommen von uns eine Schulung", so Esterle. Wichtig ist es den Verantwortlichen auch, die hohe Datensicherheit, die mit der Nutzung durch die Bürger-App verbunden ist, hervorzuheben.

"Die Daten sind gesichert und geschützt – daher dürfen wir es auch in Schulen einsetzen", erklärt Esterle. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Hochschule Furtwangen.

Eine zweimonatige Testphase durch verschiedene St. Georgener Institutionen hat die App schon hinter sich. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen, sagt Esterle und betont: "Bürger, die sich jetzt auf Crossiety St. Georgen anmelden, finden bereits ein breites Informations- und Mitmachangebot."