Das Punkmusical "Global Playerz" sensibilisiert rund 200 junge Zuschauer für das Thema "Nachhaltigkeit". Foto: Ginter Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Musical "Global Playerz" zum wiederholten Mal in St. Georgen / Gewinner des Fairtrade-Awards

Skazz und Nia sind außer sich vor Freude – die beiden Freundinnen wurden mit ihrer Punkband "The Playerz" zu einem großen Song-Contest eingeladen.

St. Georgen. Skazz, die eigentlich Johanna heißt, sieht in ihrer Band die Chance, ihrem bisherigen Leben zu entfliehen: Schämt sie sich doch für ihre Herkunft und ihre Eltern, die Hartz-4-Empfänger sind – denn die gelten in Deutschland schließlich als arm. Da hat es Bandkollegin Nia, die in jeder Situation einen Schokoriegel parat hat, um einiges besser: Ihr Vater ist Chef eines Schokoladen-Imperiums, die Familie sehr betucht.

Wurzeln in Ghana

Doch die beiden Freundinnen ahnen da noch nicht, was es wirklich bedeutet, arm zu sein. Als Bandkollegin Katey auf der Suche nach ihren afrikanischen Wurzeln in den Slums von Ghana landet und sich zudem auf eine Kakao-Plantage verirrt, bekommen Nias, mit dem Werbeslogan "Just like the taste of Africa: So sunny, sweet, exotica" beworbenen, Schokoriegel plötzlich einen äußerst bitteren Geschmack. "Es freut mich, dass wir heute ein ganz besonderes Ereignis zusammen erleben dürfen", zeigte sich Lehrerin Annika Möhringer zu Beginn erfreut.

Zum wiederholten Male war es dem Fairtrade-Schulnetzwerk gelungen, das Musical "Global Playerz" nach St. Georgen zu holen. Rund 200 Kinder kamen in den Genuss, die Aufführung in der Stadthalle zu sehen. Das Theaterstück, das 2016 mit dem "Deutschen Fairtrade Award" ausgezeichnet wurde, verbindet die Themen "Globalisierung" und "Verantwortung" und setzt diese unterhaltsam und jugendgerecht um.

Am Ende des Stücks werden Lösungen aufgezeigt: Produkte aus fairem Handel kaufen, weniger Fleisch essen, statt dem Auto öfter mal das Fahrrad nehmen, möglichst plastikfrei leben. Nach der Aufführung gab es für die Kinder Gelegenheit, Fragen zu stellen. "Was war eure Inspiration für das Stück?", wollte ein Junge im Publikum wissen. "Es geht so viel schief auf der Welt und ich dachte immer, ich bin zu klein, um etwas zu ändern", erklärte Schauspielerin Sonni Maier, aus deren Feder das Stück stammt. Dann habe sie jemand darauf aufmerksam gemacht, dass auch eine kleine Mücke einen Menschen bewegen könne. "Das hat mir Mut gemacht", so Maier, "und ich kam zu dem Schluss: Ich bin auch klein – aber ich kann viele kleine Dinge machen."