Johannes Hilser wird vorerst nicht zum Ständigen Diakon geweiht. Foto: Erzdiözese

Kirche: Mesner wird zum Ständigen Diakon geweiht / Ziele für die Zukunft gesetzt

Johannes Hilser wird Ende November im Freiburger Münster zum Diakon geweiht. Für seine künftige neue Aufgabe in der Seelsorgeeinheit St. Georgen-Tennenbronn hat er sich bereits einen Schwerpunkt gesetzt.

St.  Georgen. Für Johannes Hilser, Mesner der katholischen Seelsorgeeinheit St. Georgen-Tennenbronn, steht am Sonntag, 25. November, ein ganz besonderer Tag an: In Freiburg wird er zusammen mit fünf weiteren Männern in einem festlichen Gottesdienst im Freiburger Münster von Weihbischof Michael Gerber zum Ständigen Diakon geweiht. "Ständig" heißt, dass Johannes Hilser immer Diakon bleiben wird – im Gegensatz zu Priestern, bei denen das Diakonat eine Vorstufe zur Priesterweihe ist.

In der Gemeinde engagiert

Hilser war und ist in St. Georgen als Ministrant, Sternsinger, Organist, in der Kolpingfamilie und im Kirchenchor aktiv. Sein großes Hobby ist die Kirchenmusik. Glaube ist für den St. Georgener Anfang und Ende: "Wenn ich den Glauben verliere, habe ich kein Leben mehr", sagt er.

Hilser arbeitet als Mesner und Hausmeister und leitet als gelernter Hotelfachmann sein eigenes Hotel, die "Schwarzwaldtanne" in St. Georgen. Zusätzlich wird er sich künftig nebenberuflich in der Pfarrgemeinde engagieren – schwerpunktmäßig in der Trauerpastoral, aber auch im liturgischen Dienst bei Taufen, Hochzeiten, Hauskommunion und Wortgottesfeiern.

Persönlicher Reifeprozess

Als Ständiger Diakon möchte er vor allem den Menschen helfen, die aus seiner Sicht am meisten Zuspruch benötigen – die Trauernden. So bietet er einmal im Monat im Franziskushaus der Pfarrgemeinde ein Trauercafé an, zu dem Menschen jeden Alters von Mitte 40 bis 80 kommen, die einen Angehörigen verloren haben. "Trauernde backen zusammen mit Ehrenamtlichen Kuchen. Es gibt Gespräche und die Erkenntnis trifft: Ich bin nicht allein, es geht anderen genauso wie mir", beschreibt Hilser die Arbeit.

Ein Wendepunkt in seinem Leben sei eine schwere Gallenkolik gewesen, in deren Folge er 60 Kilo verloren habe. "Die Krankheit hat mich gelehrt, dass ich bewusster mit meinem Leben umgehe", sagt er.

Der erste Schritt auf dem Weg zum Diakon war für Hilser der theologische Kurs in der Erzdiözese, gefolgt vom Pastoralkurs. Die anschließende nebenberufliche Ausbildung zum Diakon dauerte dreieinhalb Jahre. Sie ist ein persönlicher Reifeprozess, der Zeit braucht und ohne Rückhalt nicht möglich ist. Denn der Ausbildung müssen der Ortspfarrer, die Pfarrgemeinde, der Erzbischof und die Ehefrau zustimmen. "Meine Frau steht voll hinter mir, weil wir uns von Anfang an gemeinsam auf den Weg gemacht haben", sagt der Mesner.

Das Leben in einer christlichen Gemeinschaft ist die Grundlage seines gesamten Lebens, so der künftige Diakon. "Ich habe meinen dementen Vater sieben und danach meine Mutter drei Jahre lang selbst gepflegt und konnte ihnen dadurch etwas zurückgeben, das ich selbst von ihnen empfangen habe: Liebe und Zuneigung."