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Verein Puppen- und Theaterbühne investiert trotz Corona / Veranstaltungen allerdings gekürzt / Markus Barth (Bild) zählt zu gebuchten Künstlern

Empfindlich getroffen hat Corona den Verein der Puppen- und Theaterbühne, wie in der Hauptversammlung deutlich wurde. Trotzdem wurden und werden Investitionen durchgeführt. Das Programm für das zweite Halbjahr steht.

St. Georgen. "Ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, euch heute hier zu sehen." Mit diesen Worten eröffnete Helmar Scholz, Vorsitzender des Vereins der Puppen- und Theaterbühne die Hauptversammlung. Corona habe den Verein sehr getroffen. "Es war alles sehr lähmend.

Hygienekonzept und Veranstaltungen im Freien

Wichtig sei aber, nicht in Lethargie zu verfallen. Man habe ein Hygienekonzept erarbeitet. Die Komfortzone verlassen zu müssen sei gar nicht so schlecht. Es gebe nun ein online-Ticketsystem, das man von Zuhause oder mit Hilfe von Angela Hoppe in deren Laden nutzen könne. Allerdings müsse man deshalb erstmals eine Vorverkaufsgebühr erheben, und eine Abendkasse gebe es weiterhin, merkte Ute Scholz an.

Geplant ist, Veranstaltungen im Freien, auf dem MB-Parkplatz abzuhalten. Das könnte schon mit Horst Fyrguth am 27. Juni, der ersten Veranstaltung nach Corona, der Fall sein. Wichtig sei, Dinge miteinander zu erleben, so Helmar Scholz. Positiv überrascht habe, dass viele Menschen auf eine Rückerstattung für entfallene Veranstaltungen verzichteten, so Ute Scholz.

2019 war laut dem Vorsitzenden ein sehr erfolgreiches und ereignisreiches Jahr. Die Gemeinnützigkeit des Vereins wurde positiv beschieden, die Bühne renoviert. Dazu kamen kleinere Investitionen.

Scholz erinnerte an einen Benefizabend, Erste-Hilfe-Kurse und einen Sprachkurs. Es gab "sehr schöne Eigenproduktionen", und trotz weniger Veranstaltungen mehr Besucher, knapp 3600. Die Zahl der Mitglieder, derzeit 201, sei konstant, mit leicht steigender Tendenz.

Ute Scholz verlas für Kassiererin Bärbel Jäckle den Kassenbericht. "Sensationell" war das Spendenaufkommen für die Bühnenrenovierung. So konnten die Traversen ersetzt werden. Werbepartner unterstützen "fleißig", von Stadt und Land gab es Zuschüsse. Kultur sei immer ein Zuschussbetrieb. Wenn man null auf null rauskommen wolle, müsste man die Eintrittspreise "exorbitant" erhöhen, so Scholz.

"Ich habe das Theater vermisst", so Bürgermeisterstellvertreter Marc Winzer. Das Miteinander mache den Menschen aus. Er lobte die vom Verein initiierte Aktion mit Botengängen während Corona oder das Maskennähen, an dem sich das Theater beteiligte. Die in diesem Zusammenhang erhaltenen Spenden von etwa 1000 Euro sollen an den Freundeskreis für Behinderte gehen.

Helmar Scholz als Vorsitzender bestätigt

Neu gewählt wurde Beirätin Martina Schwarz, im Amt bestätigt Helmar Scholz als Vorsitzender, Schriftführer Herbert Auber, Kassiererin Bärbel Jäckle sowie die Beiräte Andrea Dohrmann, Karl-Heinz Gumhold, Verena Müller-Möck, Jörg Westermann und Johanna Zelano.

Ute Scholz stellte die Jahresplanung 2020 vor, mit 43 statt ursprünglich 50 Veranstaltungen. Darunter Auftritte von Uli Masuth, Markus Barth und Friedemann Weise oder das Clowntheater Kakerlaki. Ganz wild auf Proben sei das neue Ensemble "Actmob", das im September die erste Produktion zeigen möchte. Für die Adventsproduktion gibt es 25 Darsteller. Die können in zwei Ensembles sonntags Doppelaufführungen auf die Beine stellen. Für September ist zum fünften Jahrestag des Films "Funkenflug" dessen Aufführung geplant.

Gestrichen wurden unter anderem "Der kleine Prinz", die Nachhaltigkeitswoche oder das Kabarett mit Christian Springer. Man müsse damit rechnen, dass das eine oder andere noch ausfallen werde, so Scholz. Corona werde den Verein in jedem Fall noch weiter beeinträchtigen. Mit vielen Fragezeichen versehen seien Musikveranstaltungen und Märkte. Ein geplanter Vereinsausflug soll im September oder erst 2021 stattfinden. Für nächstes Jahr geplant ist ein Stück zu Sophie Scholl.

Helmar Scholz erläuterte die wegen Corona leicht veränderte Liste geplanter Investitionen. So fällt die Traversenerweiterung weg, dafür wurde mobile Licht- und Tontechnik für die Aufführungen im Freien beschafft. Anbieten möchte man kontaktloses Zahlen. Ebenfalls aufgeführt ist ein Servierwagen für Getränkeservice an den Plätzen "wie im Flugzeug". Er arbeite noch daran, dass die Helfer in Stewardess-Kostümen kämen, scherzte Scholz.