Pfarrer Roland Scharfenberg und seine Frau Carmen verabschieden sich sehr emotional von der PetrusgemeindeFoto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Roland Scharfenberg verabschiedet sich / Zehn Jahre als Pfarrer der evangelischen Petrus-Gemeinde

Pfarrer Roland Scharfenberg wurde bei einem Gottesdienst auf dem Festplatz in Langenschiltach verabschiedet.

St. Georgen-Langenschiltach. "Mir hüpft jedes Mal mein Herz, wenn wir hier draußen Gottesdienst feiern – und immer, wenn wir den Gottesdienst hier angesetzt haben, hatten wir gutes Wetter", freute sich Pfarrer Roland Scharfenberg beim Gottesdienst auf dem Langenschiltacher Festplatz anlässlich seines Abschieds von der Petrusgemeinde.

Beinahe auf den Tag genau zehn Jahre ist es her, dass der Pfarrer in die Gemeinde eingeführt wurde – damals in der Kirche in Langenschiltach. Achim Labitzke erinnerte daran, wie das Ganze zustande gekommen war. An Pfingsten hatte man den damaligen Pfarrer Wolfgang Müller verabschiedet. Und zugleich eine lange Vakanz befürchtet. "Wir haben im Ältestenkreis lange überlegt, haben verschiedene geeignete Kandidaten diskutiert – unter anderem auch Roland Scharfenberg, der nach längerer Lehrtätigkeit spät den Weg in die Landeskirche gesucht hat", erzählte er.

Zwei Jahre war dieser als Lehrvikar in Mönchweiler, wo ihn der eine oder andere erlebt hatte. Danach wurde er nach Singen versetzt, hatte aber weiter seinen Wohnsitz in St. Georgen. "Nach einem fast konspirativen Treffen im Hause Besch in der Mühlwiesenstraße entschloss man sich, zu versuchen, diesen Pfarrer zu bekommen", wusste Labitzke noch.

Am 19. September 2010 wurde Scharfenberg eingeführt – wohl eine der ersten Amtshandlungen von Dekan Wolfgang Rüter-Ebel, gemeinsam mit seinem Vorgänger Christian Keller. Es sei eine frostige Atmosphäre gewesen damals, erinnerte sich Scharfenberg. Gerade zu dieser Zeit stand die Vereinigung mit Tennenbronn an. Dennoch seien es reiche zehn Jahre geworden. Letztlich gehe er nicht wirklich fort, sondern wechsle nur die Pfarrei.

Auch nach zehn Jahren lerne er immer wieder Neues. Er habe geplant – und doch sei alles anders gekommen. Es werde weder eine neue Karriere, noch fehle ihm die Lust. In den vergangenen zehn Jahren habe er so viele Menschen der Gemeinde kennengelernt, wofür er sehr dankbar sei.

Geschätzt wird er von seiner Gemeinde für seine klare Linie und seine sehr persönliche Art, erfuhr er. Uli Schünke hatte einen Apfelbaum mitgebracht, der reichlich Frucht bringen soll. Er trage Zuversicht im Herzen, zumal Dekan Rüter-Ebel versprach, angesichts der derzeitigen Situation im Pfarrbezirk St. Georgen-Tennenbronn mit nur einem hauptamtlichen Pfarrer, der Pfarrerin Lisa Interschick im Mutterschutz sowie dem Gemeindediakon Martin Höfflin-Glünkin, die Pfarrstelle in Absprache mit den Ältesten schnellstmöglich auszuschreiben.

Die Vorsitzende des Ältestenrats, Daniela Hils, brachte die klare Botschaft, dass der scheidende Pfarrer der Gemeinde ja nicht weggenommen wurde – er bleibe weiterhin geschäftsführender Pfarrer im Kirchenbezirk. Mit dem Zauberwürfel symbolisierte sie, wie aus dem Chaos wieder Ordnung geschafft werden kann. Carmen Scharfenberg betonte, dass sich die Familie von der Gemeinde sehr gut aufgenommen fühlte.

Am Ende segneten die Ältesten gemeinsam mit Dekan Rüter-Ebel den scheidenden Pfarrer und entpflichteten ihn damit – "normalerweise wird am Ende mit Handschlag verabschiedet, worauf wir in diesem Fall verzichten", betonte er. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Peterzell und einer Musikgruppe um Achim Labitzke.