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Arzt klärt über Cholesterin und seine Risiken auf

Um Cholesterin drehte sich einer der Vorträge, der im Rahmen der Gesundheitswoche stattfand. Ein Experte klärte darüber auf, wo die versteckten Risiken liegen – und wie sich Cholesterin vermeiden lässt.

St. Georgen. "Cholesterin & Co: der richtige Umgang mit dem eigenen Risiko" – so lautete der Titel eines weiteren Vortrags im Programm der Gesundheitswoche. Das Thema wird von vielen Menschen offensichtlich als sehr wichtig empfunden, denn es lockte zahlreiche interessierte Bürger der Bergstadt in den großen Sitzungssaal des Rathauses.

Als Referent eingeladen war Bernd Hohenstein. Er ist seit 2017 am Nephrologischen Zentrum Villingen-Schwenningen tätig. Die Nephrologie beschäftigt sich mit der Prävention, Diagnostik,Therapie und Nachsorge von Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen.

Hohenstein gelang es auf beeindruckende Art und Weise, das doch sehr komplexe Thema Cholesterin den Besuchern kompetent, aber auch kurzweilig näher zu bringen. Sie lernten etwa, dass über 90 Prozent des im menschlichen Körper vorhandenen Cholesterins dort auch selbst erzeugt wird. Cholesterin spielt eine Rolle bei der Stabilisierung von Zellmembranen und für die Nervenfunktion. Es ist zudem für die Produktion von Sexualhormonen und andere Prozesse wichtig.

Sehr interessant war die Aussage, dass sich etwa bei unseren menschlichen Vorfahren, den oft zitierten Jägern und Sammlern früherer Zeiten, das LDL-Cholesterin mit steigendem Lebensalter nicht erhöhte – ganz im Gegensatz zum heutigen Menschen. LDL wird auch als "böses Cholesterin" bezeichnet, da hohe LDL-Werte als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten gelten.

Anpassung des Lebensstils ist wichtig

Zu hohes Cholesterin sei also, so Hohenstein, ganz klar ein Wohlstandsproblem unserer Zeit. Neben weiteren Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Bewegungsmangel trage dies zu einem entsprechenden Verlust an Lebensjahren bei. Herzerkrankungen und Schlaganfall gehörten längst zu den häufigsten Todesursachen.

Der Referent plädierte für eine geeignete Anpassung unseres Lebensstils zur Verringerung des Risikos. Allerdings machte er deutlich, dass der positive Effekt auf die LDL-Cholesterin-Werte, etwa bei einer entsprechenden Umstellung unserer Ernährung, nur etwa 15 bis 20 Prozent ausmache. Das Einsparen des beliebten Frühstücks-Eies bringe also nichts.

Trotzdem sei eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Allerdings, so Hohenstein, könnte erhöhtes Cholesterin auch genetische Ursachen haben. Dies erläuterte er an einigen Beispielen. Zum Schluss ging der Referent nach seinem Vortrag noch auf Fragen aus dem Publikum ein.