Und noch eine Besonderheit, die die Bürger-App laut Esterle von vielen anderen sogenannten Bürger-Apps anderer Kommunen unterscheidet: Im Falle St. Georgens ist sie nicht nur ein Informationsangebot, hier können sich die Nutzer auch austauschen und miteinander kommunizieren. Die Chat-Funktion erlaube sowohl den Austausch in geschlossenen Gruppen, beispielsweise einem Klassenverband, aber auch auf einem breiteren Forum. Datenschutz werde hier groß geschrieben, es gälten die EU-Richtlinien.
Nutzer muss sich mit echtem Namen anmelden
Es werde Wert darauf gelegt, dass die Nutzer sich mit ihrem echten Namen anmeldeten. Wenn es hier erkennbar zu einem falschen Namenseintrag komme, werde der Nutzer gebeten, das zu berichtigen. Mobbing werde nicht geduldet. Auf die Einhaltung der Regeln achte Crossiety.
Bei der Wahl der richtigen App gab es vereinzelt Missverständnisse. Esterle und unserer Redaktion sind jeweils eine Person bekannt, die über das Stichwort Bürgerapp auf eine falsche App kamen und dort Probleme bei der Anmeldung hatten. Esterle vermutet, dass es sich um eine App in der Testphase handelte, die von der Hochschule bereitgestellt worden war. Aber diese App sei mittlerweile entfernt worden. Über das Stichwort "Crossiety" hingegen werde man auf die richtige Plattform gelenkt.
Bei Crossiety handelt es sich um ein Schweizer Unternehmen mit Sitz in Thalwil bei Zürich. Unternehmensziel ist es, "das wertvolle Potenzial innerhalb der lokalen Gesellschaft besser zu nutzen, indem sich die Menschen wieder vermehrt austauschen sowie gegenseitig helfen", heißt es auf deren Homepage www.crossiety.de. Damit könne das lokale Zusammenleben attraktiver und nachhaltiger gestaltet werden.
Soweit Esterle bekannt ist, nutzen mittlerweile rund 80 Kommunen in der Schweiz diese Plattform. In Baden-Württemberg sei St. Georgen hingegen die erste Kommune auf Crossiety gewesen. Während das Angebot für die Einwohner kostenlos sei, werde von der Stadt ein jährlicher Kostenbeitrag von einem Euro pro Einwohner verlangt, im Falle St. Georgens also rund 13 000 Euro. Doch noch befinde man sich in der zweijährigen Testphase, müsse also noch nicht den vollen Betrag an Crossiety entrichten. Im diesjährigen städtischen Haushalt seien 10.000 Euro für die Einführung der Bürger-App eingestellt. Damit würden Werbemaßnahmen und der Beitrag für Crossiety finanziert. Für das Projekt habe St. Georgen außerdem Fördermittel des Landes erhalten, insgesamt 30 000 Euro, die auf die Jahre 2018 bis Ende 2020 verteilt seien.
Testphase Ende 2021 abgeschlossen
Esterle geht davon aus, dass die App angesichts des Zuspruchs langfristig Bestand haben wird, also über die Testphase hinaus, die Ende 2021 abgeschlossen sei. Er betont außerdem, dass die App sowohl auf dem Smartphone, als auch auf Tablet, Notebook und PC nutzbar sei.
Weitere Informationen: www.crossiety.de oder über die Stadtverwaltung bei Kathrin Frenz, Telefon 07724/87 150, E-Mail k.frenz@st-georgen.de
Um sich in die Möglichkeiten und Funktionen der Bürger-App von St. Georgen einzuarbeiten, bietet die Stadt zwei Schulungstermine an: am Dienstag, 4. Februar, um 19 Uhr sowie am Donnerstag, 6. Februar, um 18 Uhr jeweils im kleinen Sitzungssaal im Rathaus. Mitzubringen ist ein eigenes Smartphone, Tablet oder Notebook. Voraussetzung: Eine Registrierung bei Crossiety sollte schon gemacht worden sein.
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