Ein wichtiger Bestandteil des "Nussknacker" ist die Musik. Ein großes Orchester steht Dirigent Elias Zuckschwerdt zur Verfügung (Bild unten). Turnerische und akrobatische Künste bieten die Mädchen aus Arabien (Bild links). Form und Choreografie stimmen auch bei den kleinen Tänzerinnen (Bild oben). Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Inszenierung der Nussknacker-Suite feiert in der Stadthalle Premiere / Mit viel Beifall bedacht

Tänzer und Musiker glänzten bei der Premiere des "Nussknacker" in der Stadthalle. Die Aufführung markierte den Höhepunkt der Festlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Jugendmusikschule St. Georgen/Furtwangen.

St. Georgen. Wenn Lebkuchen tanzen, Schneeflocken weiße Pracht herbeizaubern und ein stattlicher Holzgardist sich zum Prinzen wandelt – dann ist Zeit für den "Nussknacker". Die Ballettversionen oder Suiten von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky feiern derzeit Hochkonjunktur. Eine besondere Auflage erfuhr das Werk zum 50-jährigen Jubiläum der Jugendmusikschule St. Georgen/Furtwangen (JMS) mit Aufführungen in beiden Partnerstädten.

Premiere feierte die Inszenierung in der vollen St. Georgener Stadthalle. Ideengeberin war die Flötenlehrerin Ute Kloppert, die als "Märchentante" durch die Geschichte führte: Clara bekommt von Onkel Drosselmeier einen Nussknacker geschenkt. Sie träumt von dessen Verwandlung in einen Prinzen, der tapfer gegen den Mäusekönig kämpft. Zusammen begegnen beide märchenhaft-magischen Erscheinungen.

Alles wurde mit bezaubernden Klängen des russischen Komponisten durch ein Orchester aus Lehrern, Schülern und Ehemaligen der JMS begleitet. Der besonnen, präzise dirigierende Elias Zuckschwerdt entlockte treffende Musikszenen, zu denen vier bestens disponierte Hörner, sensible Holzbläser, eine elegant spielende Harfenistin sowie ein großer Streicherchor neben einfühlsamen Blechbläsern und angeglichenem Schlagwerk beitrugen.

Solistisch taten sich Gabriele König (Schneeflocken) und Sabine Porsch (Zuckerfee) am Flügel hervor. Visuelle Reize kamen von der Kulisse, die Schüler der Klasse 3a der Furtwanger Friedrichschule unter Regie von Terra Rahner mittels Einblendungen lieferten.

Überwältigend waren die gekonnten Ballettbeiträge durch Gruppen der Turnvereine Furtwangen und Schonach, wozu Simone Puchinger eine ansprechende und gekonnte Choreografie lieferte, egal ob für Einzelpräsentationen oder Gruppenaktionen.

Blendend waren die Kostüme. Die Tutus, die biedermeierliche Ausstattung, die Lebkuchen oder Mäuschen, die Uniform des Nussknackers oder die Ballettkleidchen der Blumenmädchen saßen perfekt.

Schneeflocken wirbeln durch die Luft

Großen Beifall verdienten die tänzerischen Fähigkeiten der Minis und der Teenies. Sie betörten mit Spitzentanz, Pas de deux, Pirouetten und neben turnerischen Posen mit akrobatischen Künsten. Bestens war der organische Ablauf bei gekonnter Gestik.

Erfreuen konnten die blauen Eisbonbons und Lebkuchen, die wirbelnden Schneeflocken bei Klavierimpression und sphärischem Gesang, die ballettreife Zuckerfee, die arabische Serailstimmung bei grazilen Bewegungen mit angedeutetem Bauchtanz, der Kampf der Mäuse und der Danse Chinoise mit adäquater Flöten- und Klarinettenstimmung. Gut kam auch der russische Trepak an, genauso wie die anmutigen Mirlitons.

Krönender Abschluss: der Blumenwalzer, der als Dacapo eine gelungene Zugabe war und nochmals mit viel Beifall bedacht wurde.