Daniel Born, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg für die SPD, stellt sich Fragen der Einwohner zu Bildung und frühkindlicher Erziehung. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: Bürger diskutieren mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Daniel Born

St. Georgen. Zu einer Diskussionsveranstaltung "SPD-Forum Bildung" hatte der SPD-Ortsverein eingeladen. Daniel Born, Mitglied des Landtags, stellte sich dabei Fragen.

Er glaube nicht, dass Gebührenfreiheit wichtig sei, so Markus Esterle vom Amt für Bürgerdienste auf eine entsprechende Anmerkung Borns. Bedürftige bekämen Unterstützung. Wenn der Krippenplatz nichts koste würden noch mehr Eltern ihn in Anspruch nehmen. Bei Leuten, die das nur annähmen weil es kostenfrei sei, sei das vielleicht besser, so Oliver Freischlader, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.

In städtischen Kindergärten hätten 50 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund, so Esterle. Die müsse man stärker individuell fördern, sonst würden viele auf der Strecke bleiben. Es gebe nicht die Kräfte die das könnten, so Jörg Siebold. Familien blockten oft ab. Man müsse ein Land mit verschiedenen Muttersprachen, aber einer gemeinsamen Basis schaffen, um am Unterricht teilnehmen zu können, so Born.

Auch Jörg Zimmermann stellte die Frage, wo man genug Personal herbekommen kann und mahnte mehr Gerechtigkeit bei der Bezahlung an. Jörg Westermann, Rektor der Robert-Gerwig-Schule, drängte auf mehr Psychologen und Sozialarbeiter an Schulen. Bildung müsse aus der Parteipolitik raus, sonst jage man alle fünf Jahre eine neue Sau durchs Dorf. Er sei für Gebührenfreiheit, aber wer seiner Pflicht, zum Beispiel der Teilnahme am Elterngespräch, nicht nachkomme, solle Konsequenzen erfahren.

Ein Problem sei, dass die Industrie Fachkräfte abziehe, so Westermann. Die Gehaltsdebatte erwecke den Eindruck, als ob gerade Grundschullehrer am Hungertuch nagten, so Born. Man müsse das Aktionsfeld Schule attraktiver machen. In Digitalisierung und Sanierung der Gebäude sah er eine Wertschätzung des Arbeitsplatzes. Silke und Jürgen Pach beklagten das Fehlen von Informatikern.

Freischlader mahnte zur Rücknahme von Hürden bei der Wiedereingliederung von Hartz IV-Empfängern. Jeder verdiente Euro werde angerechnet, Arbeitswilligen mache man es schwer. Wer sich bemühe, dem Staat nicht auf der Tasche zu liegen werde bestraft, pflichtete Westermann bei.

Barbara Bahsitta fragte nach dem Maßstab für die Inklusion behinderter Kinder. Laut Born wird jedes Kind individuell betrachtet und der entsprechende Bedarf festgestellt. Es gehe um Teilhabe, die sich am Kindeswohl orientiere. Er könne massiv behinderte Kinder gar nicht inklusiv beschulen, gab Westermann zu bedenken.