Sie begeistern mit einer gemeinsam gespielten Zugabe die Gäste beim Event der Tanzkunstakademie: (von links) Lestart Schullerer, Igor Revyakin, Fabian Mesner alias Pzycho und Josefine Schullerer. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Tanzkunstakademie: Öffentliche Projektwoche hat noch sehr viel zu bieten

St. Georgen (hü). Eine Projektwoche mit unterschiedlichsten Darbietungen bietet die Tanzkunstakademie Schullerer noch bis Samstag, 12. August, an. Die Öffentlichkeit ist zu den Veranstaltungen eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Laut Erika Schullerer wurde die Projektwoche einmal anders gestaltet, mit vielen kleinen Auftritten. Eine davon bestreitet Fabian Mesner alias Pzycho. Er präsentierte am Dienstagabend selbstgeschriebene Songs unter dem Titel "theRAPie mit Pzycho" – Wenn das Mikrofon den Psychologen ersetzt. Der heute 26-Jährige begann vor etwa zehn Jahren mit dem Schreiben eigener Stücke, in denen er Gewalt, Drogenerfahrungen, Selbstzweifel oder das Aufbäumen gegen vorgelebte Verhaltensmuster verarbeitete. Er selbst beschreibt die Texte als Möglichkeit, Gefühle auszudrücken wie es ihm früher nicht möglich war. Musik sei Ausgleich und Mittel, um Druck abzulassen.

Letzte Gedanken rasen durch den Kopf

Dabei zeigte er sich sehr vielschichtig, rappte zum Beispiel davon, wie Erfahrungen im Nebel der Pharmas verschwunden, von aufreißenden, alten Narben oder dem Sprung in die Tiefe, bei dem letzte Gedanken durch den Kopf rasen.

Unter die Haut gingen Sätze wie "viel zu viel was ich mir immer noch nicht verzeihe" oder: "Ich brauch’ keine Feinde, ich zerstöre mich selbst". In anderen Stücken zeigten sich auch positive Gedanken wie "Sie wollen sehn, wie ich falle, doch den Gefallen tu’ ich ihnen nicht". Pure Frustration dagegen strömte aus Versen über tote Kinder und die dafür verantwortlichen Krawattenträger. Den Zuhörern hielt Pzycho einen Spiegel vor wenn er textete: "Wir haben so viel und sind damit noch unzufrieden" oder "Ihr denkt, ihr habt Probleme, habt ihr schon mal Kindersoldaten gesehn?". Am Schluss gab es für die Darbietung viele Beifallsrufe. Eine Zuhörerin kommentierte sie mit "wunderschöne Therapie".

Etwas leichtere Kost gab es danach mit Musik des Konzertgitarristen Igor Revyakin. Er bezauberte mit virtuos gespielten Stücken, die manchmal verträumt, manchmal feurig und temperamentvoll daherkamen. Die Zugabe spielte Revyakin zusammen mit Pzycho sowie Lestart Schullerer und Josefine Schullerer.

Sowohl Pzycho als auch Revyakin treten in der Projektwoche noch einmal auf. Weitere Programmpunkte sind zum Beispiel "Eine kleine musikalische Geschichte über die Kraft in dir" oder "Under Pressure – Drogen, Geld und Macht". Darin geht es unter anderem um die Frage, warum Jugendliche so auftreten wie sie es tun. Humor für Groß und Klein bietet die Satire-Show "Was uns die Schule nie vermittelte". Um die Frage nach den eigenen Grenzen geht es humorvoll bei "Ein Schlückchen zu viel" inklusive Gesang, Choreographie, Monologen und Dialogen.

Weitere Veranstaltungen beschäftigen sich mit autogenem Training, HipHop, Kinderballett oder dem bewussten Wahrnehmen des eigenen Körpers mittels Tanz.

Weitere Informationen: http:// tanzkunstakademie. com/projektwoche-der-tka-tanzkunstakademie