Das Kernteam des Cafe "Bohnenheld" feiern mit Gästen das einjähriges Bestehen, von links: Anja Schrenk-Ziegler, Christine Kinces, Christina Haas und Pastor Tobias Beißwenger. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Begegnungsstätte mit der Möglichkeit, mit der Liebe Gottes in Berührung zu kommen

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Auf ein erfolgreiches erstes Jahr blickten die Organisatoren des Café Bohnenheld, betrieben von der evangelisch-methodistischen Taborkirche, bei einer kleinen Feier zurück.

Musikalisch umrahmt von Hanna und Rebekka Ziegler, begrüßte Pastor Tobias Beißwenger die Gäste. Er erinnerte an Gespräche zur Hilfe für Asylsuchende und zum Fair Trade-Projekt. Christine Kinces und Anja Schrenk-Ziegler blickten zurück auf das erste Jahr, das "ein bisschen wie ein Blumenstrauß" war.

Das Café wurde kürzlich inoffiziell zum kinderfreundlichsten Lokal der Stadt gekürt. Das Motto "Wir haben Zeit" wurde von den Gästen als sehr wohltuend empfunden. Die Wohnzimmeratmosphäre führte dazu, dass manche ihr Geschirr selber abräumen oder einen Lappen haben wollen. Ein Gast bescheinigte den besten Espresso außerhalb Italiens. Mitarbeiter schätzten fröhliche und ernste Gespräche. Einmal im Monat treffen sich Menschen zu "Coffee & Soul", dienstags alle zwei Wochen Frauen zum gemeinsamen Frühstück. Die Vision war, "einen Raum zu schaffen, in dem Menschen mit der Liebe Gottes in Berührung kommen". Diese Begegnungen machten die Zeit im Café zu etwas ganz Besonderem.

Ungewöhnlich, aber sehr gut nannte Bürgermeister-Stellvertreter Hansjörg Staiger die Idee, Menschen über ein Café miteinander ins Gespräch zu bringen. Lobenswert sei, dass sich die Mitarbeiter ehrenamtlich einbringen und so für die Förderung sozial-karitativer Projekte sorgen. Bürgermeister und Gemeinderat seien stolz und glücklich, dass Einwohner sich als Ansprechpartner für Mitbürger und Asylbewerber bereitstellen. Staiger wünschte "immer gute und erfolgreiche Gespräche über Gott und die Welt".

Beißwenger erinnerte daran, dass Jesus die im Blick hatte, die niemand sehen wollte. Kirche sei nur Kirche, wenn sie für andere da ist. Er habe das Gefühl, dass oftmals Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklafften. Als Café versuche man, ganz bewusst Kirche für andere zu sein, Zeit zum Zuhören, Reden und Lernen zu haben. Manchmal gelängen ganz besondere Momente. Dies habe auch etwas mit dem Warensortiment zu tun. Man wolle einen ganz kleinen Beitrag leisten, dass Menschen von ihren Produkten leben können.