Fohrenbobble tragen die aufgebahrte Fasnet auf den St. Georgener Marktplatz, wo sie wenig später in Flammen aufgeht. Foto: Vaas

Fasnet: Große Trauergemeinde auf dem Marktplatz nimmt heulend Abschied von kurzer Kampagne

Kurz aber knackig war die Fasnet in der Bergstadt. Am Dienstagabend war die Trauerschar groß, als es hieß, Abschied zu nehmen. Vor allem die Fohrenbobbele benötigte riesige Taschentücher, um die Tränen aufzufangen.

St. Georgen. Lang war der Trauerzug, der auf den Marktplatz marschierte, angeführt von der Stadtmusik. Diese spielte einen Trauermarsch. Die Hästräger weinten herzereißend. Trost spendete ihnen Bürgermeister-Stellvertreter Hansjörg Staiger. Er lobte die Narren für ihr großes Engagement. Jetzt seien sie geschafft und es sei an der Zeit, den Rathausschlüssel zurück zu geben. Auch wenn jetzt Schluss sei: "Morgen geht’s bereits dagegen.

Die heulende Zunftmeisterin Alexandra Pies wusste in gereimter Form von einer kurzen, aber kalten Kampagne zu berichten. Gefeiert wurde "in der Stadt und in der Ferne, wir waren überall und gerne."

In diesem Jahr war der Bürgermeister nicht beim Rathaussturm dabei. Die Zunftmeisterin mutmaßte, er habe nicht ins Kleidle der Bergstadtfetzer gewollt, weil er deren Bemalung scheute. Doch der Schultes war im Krankenstand, Mario Ettwein aber sein perfekte Double. Nächstes Mal müsse Rieger aber blechen, wenn er sich drücke. Sie zeigte sich gnädig: Die Rathausbesatzung dürfe wieder zurückkommen und in Ruhe schlafen – Gute Nacht."

Heulend und widerwillig rückten Bergstadtfetzer den Rathausschlüssel an Staiger heraus. Zu den Klängen des St. Georgener Narrenmarsches ging die Fasnet schließlich in Flammen auf. Bei der klirrenden Kälte wurde es der großen Trauergemeinde so wenigstens etwas wärmer.