Sankt Georgener Pilger besuchen einen der drei bedeutendsten Wallfahrtsorte der Christenheit
Von Peter Braun
St. Georgen. Auf eine sehr beeindruckende, vielfältige Pilger- und Studienreise unter der bewährten Leitung von Pfarrer Paul Dieter Auer und Diplom-Theologe Ralf de Vries kann eine Gruppe aus der Seelsorgeeinheit St. Georgen zurückblicken. Mit dem Bus ging es auf dem Jakobsweg nach Frankreich und Spanien. Ziel war Santiago de Compostela, einer der drei großen Wallfahrtsorte der Christenheit.
Die Reise wurde für alle Teilnehmer zu einem tiefen Erlebnis: Sie führte durch großartige Landschaften und ermöglichte tiefe Einblicke in die Geschichte und Kultur. Prächtige Kirchen vermittelten bleibende Eindrücke vom religiösen Leben und religiöser Tradition. Die Pilgerreise war natürlich auch geprägt durch die täglichen Gottesdienste und Gebete.
Pfarrer Auer war nicht nur profunder Kenner der Geschichte und Kultur. Er verstand es sehr gut, die Pilgerstätten spirituell zu deuten. Sehr schnell waren die Teilnehmer der Reise zu einer Gruppe geworden, die Gemeinschaft erlebte und praktizierte.
Durch das Oberelsass und Burgund führte die Fahrt nach Le Puy in den Cevennen, einem einst bedeutenden Sammelplatz der Jakobspilger. Auf der "Via Podensis" ging es am nächsten Tag nach Lourdes, mit der Möglichkeit, an der Lichterprozession teilzunehmen.
Die Fahrt über die Pyrenäen wurde unterbrochen für einen kurzen Aufstieg zum Kloster San Juan de la Peña, der Grablege der Könige von Aragon. Beeindruckend war insbesondere der in den Fels gehauene Kreuzgang.
Pamplona, die Hauptstadt der Region Navarra, lud dann zum abendlichen Bummel durch die Innenstadt ein. Bei Puenta de la Reina treffen die vier großen Pilgerrouten zusammen zum spanischen Camino de Santiago, dem Jakobsweg. Nach dem Besuch des einstmals mächtigsten spanischen Frauenklosters Las Huelgas und des Trappistenklosters Miraflores erreichte die Gruppe ihre Unterkunft in Burgos.
Nachhaltigen Eindruck hinterließen die Heilige Messe in der Kathedrale von Burgos, einer der berühmtesten gotischen Kirchen, und der Besuch von San Isidoro, der "Sixtinischen Kapelle der Romanik". Wichtige Station war am nächsten Tag zunächst die Kathedrale von Leon. Am berühmten "Cruz de Ferro" (Eisenkreuz) bei Cebadon reihten sich die St. Georgener Pilger in die große Zahl der Pilger ein, die dort einen Stein ablegen, Symbol all ihrer Sorgen und Anliegen, die sie während ihrer Pilgerfahrt im Gebet vor Gott tragen.
Mächtige und überaus prächtige Kathedrale
O Cebreiro auf der Passhöhe ließ bereits den Höhepunkt der Reise erahnen: Santiago de Compostela, der Endpunkt des Jakobswegs, den jährlich unzählige Pilger begehen.
Die mächtige und überaus prächtige Kathedrale mit dem Grab des Heiligen Jakobus ist neben Jerusalem und Rom das bedeutendste Wallfahrtsziel der Christenheit. Der Gottesdienst an diesem beeindruckenden Ort hinterließ einen besonders nachhaltigen Eindruck.
Großes Interesse fand auch die Stadt Santiago. Gerne nutzen die St. Georgener Pilger die freie Zeit zu eigenen Erkundigungen.
Bei der Rückfahrt gelangte die Gruppe zunächst zum bekannten Cabo Finisterre ("Ende der Welt") und über den Kantabrischen Pilgerweg nach Oviedo. Ein Bummel durch die Stadt und ein Besuch der westgotischen Kirchen Santa Maria Naranco und San Miguel de Lillo lohnte sich. Immer am Atlantik entlang ging es zu dem nahe der französischen Grenze liegenden vornehmen Seebad San Sebastian.
Auf französischem Boden erreichte die Gruppe dann über die "Via Turonensis" die Stadt Poitiers und besichtigte dort das Baptisterium, den ältesten Sakralbau Frankreichs. Tours und Beaune mit dem "Hotel de Dieu" – einem alten Hospital – waren die letzten Stationen einer rundum gelungenen, erlebnisreichen und gewinnbringenden Pilgerreise.
