Versteigerung von aussortierten Fahrzeugen ohne vorherige Instandsetzung / Käufer zufrieden mit ihrem Erwerb

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. Neue Wege geht Bauhofleiter Achim Klapper bei der Vermarktung von Fahrzeugen, die aussortiert werden. Er versteigerte am vergangenen Samstag gleich zwei Unimogs und einen "Ladog", dazu auch zwei Streugeräte.

Früher hieß es bei den Mitarbeitern des Bauhofs, dass ein Fahrzeug dann ersetzt wird, wenn endlich alle bekannten Macken repariert werden. Dann werde das nun wieder recht fitte Fahrzeug für "‘nen Appel und ein Ei" in Zahlung gegeben. Ganz anders machte das nun Klapper: Er setzte eine Versteigerung an. Die Fahrzeuge wurden dabei nicht instand gesetzt.

Unimog geht für 16 600 Euro weg

Dazu gehörten zwei Unimogs U1400: Der eine Baujahr 1995, 110 000 Kilometer und 7000 Stunden gelaufen, mit Kupplungsschaden. Mindestens 15 000 Euro wollte er noch dafür, setzte die Interessenten jedoch sogleich in Kenntnis, dass ihm ein Gebot über 16 500 Euro vorliege. Da der unbekannte Bieter keine Option auf weitere Steigerungen gelassen hatte, war es für Josef Maurer aus Rheinhausen kein Problem, ihn mit einem Gebot von 16 600 Euro zu überbieten.

Auch den nahezu identischen zweiten Unimog, der aber zwei Jahre jünger und mit dem deutlich größeren Schaden (Getriebeschaden) zum Verkauf stand, sicherte sich derselbe Interessent. Ursprünglich 12 000 Euro wollte Klapper erlösen, 16 100 Euro musste der Ersteigerer letztlich hinblättern.

Maurer ist gewerblicher Händler von gebrauchten Unimogs, Lkw und Traktoren, mit einem klaren Favoriten, nämlich dem Unimog. Er bot auch ganz kurz mit, um den Ladog zu ersteigern, der ohne TÜV ebenfalls zum Verkauf stand. 5000 Euro sollte das Schmalspurfahrzeug mit der umfassenden hydraulischen Ausrüstung bringen. Maurer war bereit, einen Hunderter draufzulegen – was aber nicht ausreichte. Ein privater Interessent sicherte sich den kleinen Alleskönner für 5200 Euro.

Käufer sind zufrieden mit den Fahrzeugen

Nicht ganz glücklich war Klapper über die Anbaugeräte, zwei Salzstreugeräte. Nach einer schnellen Besichtigung machte Maurer ein Angebot: Immerhin 400 Euro war er bereit, anzubieten – was der Bauhofchef akzeptierte.

Der Ladog ist bereits ersetzt. Ein Unimog soll in den nächsten Tagen geliefert werden. Wie der zweite der schweren Klein-Lkw ersetzt wird, steht noch in den Sternen. "Am kommenden Dienstag stellt eine Firma einen ganz besonderen Traktor vor; wenn es passt, werden wir hier einen Versuchsballon starten, und vielleicht wird der zweite Unimog einem deutlich preiswerteren Traktor weichen", stellte er in Aussicht. Leider gebe es nicht allzu viele Traktoren, die die Anforderungen des bergstädtischen Bauhofs erfüllten.

Die Käufer sind zufrieden mit den ersteigerten Fahrzeugen, auch wenn Maurer gesteht, die Preise seien recht happig, an der Obergrenze des Vertretbaren, gewesen. Er könne das nur deshalb machen, weil sich seine Firma vor allem mit den berühmt gewordenen Fahrzeugen mit dem Stern und den vielen Möglichkeiten beschäftigt. "Wir kennen diese Fahrzeuge mit allen Stärken und Schwachpunkten, deshalb kann ich sagen, wir werden beim Verkauf der reparierten Fahrzeuge noch ein paar Euro verdienen", schmunzelte der Spezialist. Eine gute Idee, die der neue Bauhofleiter da hatte – und die der Stadt so einige Euro mehr einbringt als eine Inzahlunggabe.