Um die Zukunft des Bahnwärterhäuschens ging es in der Sitzung des Jugendgemeinderats. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Haus entspricht nicht den Brandschutzvorschriften. Bike-Trail in Planung.

St. Georgen - Der Jugendgemeinderat traf sich im Rathaus. Unter anderem wurde über eine geplante Bürger-App, den Mountainbike-Trail und das Bahnwärterhäuschen gesprochen. Letzteres bereitet Sorgen.

Bei größeren Veranstaltungen im Bahnwärterhäuschen bleibt das Obergeschoss vorerst geschlossen. Das erläuterte Markus Esterle, Leiter der Bürgerdienste, dem Jugendgemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung. Ein Sachverständiger für Brandschutz hat festgestellt, dass das Obergeschoss im Notfall nicht mit einem zweiten Rettungsweg ausgestattet ist. Heißt: Bei Veranstaltungen mit mehreren Personen könnte es zu Gefahrensituationen kommen, wenn der Weg über die Treppe ins Obergeschoss versperrt ist. "Wir müssen jetzt schauen, wie wir damit umgehen", stellte Esterle fest. Das betreffe insbesondere die Vermietungen des Gebäudes.

Esterle wird sich nun mit der St. Georgener Feuerwehr darüber beraten, wie man damit umgehen wird. Derzeitiger Stand ist, dass zwar Veranstaltungen im Bahnwärterhäuschen stattfinden dürfen, der Raum im Obergeschoss aber nicht genutzt werden darf. Die Toilettenbenutzung im oberen Stock wird dadurch allerdings nicht beeinflusst.

Strecke gesucht

Jugendgemeinderat Julian Pfaff gab dem Gremium einen Überblick über den derzeitigen Stand des geplanten Mountainbike-Trails. Derzeit werden einige Strecken rund um St. Georgen geprüft. Eine geeignete Strecke zu finden, sei nicht ganz einfach, erklärte er. Es lasse sich kaum vermeiden, dass der Weg über Privatgrundstücke führe. Hierzu brauche man die Genehmigung der Waldbesitzer. Dennoch ist er zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr mit dem Ausbau begonnen werden kann. Das Anlegen der Mountainbike-Strecke soll in Eigenarbeit durch Jugendliche erfolgen. Auf den Einsatz von Maschinen wolle man beim Anlegen weitgehend verzichten. Ein Mountainbike-Trail ist eine Strecke, die abschüssig durch ein Waldstück führt. Der Mountainbiker nutzt dann die Eigenheiten des Waldes – wie etwa Wurzeln und Steine – als Hindernisse.

Sobald eine geeignete Strecke gefunden ist, müsse mit Blick auf Paragraf 37 des Waldgesetzes des Landes Baden-Württemberg zusätzlich noch eine forstrechtliche Genehmigung eingeholt werden.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt äußerten fünf Jugendgemeinderäte Interesse, bei einem Workshop für die geplante Bürger-App für St. Georgen mitzuwirken. Derzeit entwickeln Studierende des Studiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Hochschule Furtwangen eine App, die es St. Georgener Bürgern ermöglichen soll, miteinander in Kontakt zu treten, um sich gegenseitig auszuhelfen. Johannes Agostini, einer der an dem Projekt beteiligten Studenten, stellte dem Gremium die Idee hinter der App vor und sammelte zudem Anregungen der Jugendgemeinderäte. Beispielsweise fänden es die Jugendlichen nützlich, wenn man innerhalb der App Mitfahrgelegenheiten finden und anbieten oder auf einem virtuellen Flohmarkt gebrauchte Gegenstände verkaufen könne. Damit auch Senioren, die möglicherweise nicht so bewandert im Umgang mit dem Smartphone sind, von der App profitieren können, haben die Jugendgemeinderäte bei der Seniorenmesse am Samstag, 16. Juni, einen Stand. Dort beantworten sie Fragen rund ums Smartphone.

Neuwahl im November

In der derzeitigen Zusammensetzung wirkt das Gremium nur noch bis Jahresende. Im November wird zum vierten Mal der Jugendgemeinderat von St. Georgen gewählt. Da zu erwarten sei, dass einige der Jugendgemeinderatsmitglieder aufgrund ihres Alters oder dem bevorstehenden Studienbeginn nicht mehr kandidieren werden, äußerte Esterle den Wunsch, in dieser Runde bereits im Mai mit der Kandidatensuche zu beginnen und so aktiv auf die Jugendlichen der Stadt zugehen.

Die Jugendgemeinderäte sollen ihre Arbeit im Gemeinschaftskundeunterricht der Schulen vorstellen und so junge St. Georgener zwischen 14 und 21 Jahren dazu motivieren, sich im Jugendgemeinderat zu engagieren. Normalerweise gelinge es recht gut, genügend Kandidaten zu finden, doch die verfrühte Kandidatensuche soll als Puffer dienen.