Bereits dicht unter dem Schulhof kommen mächtige Fundamente des ehemaligen Klosters St. Georgen zutage (links). Das filigran gestaltete gotische Fenstergewände zierte vermutlich einst den Kreuzgang. Foto: RPS/LAD, Bertram Jenisch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Überreste des Klosters werden bei Baumaßnahme entdeckt / Größe überrascht Beteiligte

Dass Archäologen die Baumaßnahme an der Robert-Gerwig-Schule in St. Georgen begleiten, hat sich tatsächlich gelohnt: Bereits Ende September stieß man bei Grabungen auf unentdeckte Überreste des ehemaligen Benediktinerklosters.

St. Georgen. Es ist eine kleine Sensation, die in dieser Form sicherlich nur wenige erwartet hatten: Bei den Grabarbeiten um die Robert-Gerwig-Schule wurden tatsächlich bislang unentdeckte Reste des ehemaligen Benediktinerklosters St. Georgen gefunden, das Anfang des 11. Jahrhunderts in der Bergstadt gegründet wurde.

In einer Pressemitteilung informieren die Stadtverwaltung und das Regierungspräsidium über den interessanten Fund. "Im Zuge der Sanierung der Schule war zu erwarten, dass Reste des ehemaligen Klosters angetroffen werden", heißt es vonseiten der Behörden. "Bereits bei den ersten Bodeneingriffen kam unmittelbar unter der Asphaltdecke des Schulhofs ein gut erhaltenes, gotisches Fenstergewände aus dem frühen 16. Jahrhundert, dem letzten Nutzungszeitraum als Kloster, zutage." Bald folgten demnach mächtige Fundamentmauern, die die Experten der Südwand der Klosterkirche und dem daran schließenden Kreuzgang zuordnen.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Bauamt-Mitarbeiter Peter Schlenker, der die Maßnahme vonseiten der Stadt betreut: "Die Chance, dass man was findet, war da, aber ich bin überrascht von der Größe." Die ersten Überreste fand man demnach bereits Ende September, die Arbeiten an den betroffenen Stellen wurden vorerst eingestellt.

Weitere Details zu den Funden und die Auswirkungen auf die Baustelle wurden derweil am Freitag nicht bekannt gegeben. Man wolle bei einem Vor-Ort-Termin am Montag mehr Informationen herausgeben.

Die Grabarbeiten rund um die Robert-Gerwig-Schule, im Rahmen derer die Funde gemacht wurden, sind im Zuge der Trockenlegung der Kellerräume erfolgt. Im Untergeschoss der Schule trat Feuchtigkeit ein, um gegen die daraus resultierende Schimmelbildung vorzugehen, sollten die Wände trockengelegt und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, dass in die Räume künftig kein Wasser mehr eindringt.

Da es sich bei der Robert-Gerwig-Schule zum einen um ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude handelt und dieses zum anderen auch noch auf einem Flächendenkmal steht, musste die Stadtverwaltung die Baumaßnahme von Archäologen begleiten lassen.