Julian Schmitz, Geschäftsführer des Ferienlands, spricht von einer positiven Entwicklung für St. Georgen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Urlaub für Pflegebedürftige in St. Georgen als Nische ausgebaut / "Bubble Tent" erfolgreich

Julian Schmitz, Geschäftsführer des Ferienlands, gab einen Überblick über das vergangene Jahr. Für Bürgermeister Michael Rieger gibt es bei einem Thema noch "Luft nach oben".

St. Georgen. Im Rahmen der Hauptversammlung des Verkehrsvereins sprach Julian Schmitz, Geschäftsführer des Ferienlands, über den derzeitigen Stand der Dinge.

Für St. Georgen sehe er eine tolle, positive Entwicklung und eine Aufbruchstimmung, führte Schmitz aus. Er lobte den Zuwachs von Gästeankünften und Übernachtungen. Im gesamten Ferienland sei das etwas anders. Dort stiegen Ankünfte zwar um 6,3 Prozent auf 88 544, Übernachtungen sanken aber um 0,65 Prozent auf 391 000. Trotzdem liege man noch weit über dem Schnitt Baden-Württembergs und des Schwarzwalds. Das sei ein Stück weit Konsolidierung im Trend des Kurzurlaubs. Dazu tragen Hotels bei – mit kürzeren Aufenthalten als beim Urlaub auf dem Bauernhof.

Beim Austritt Unterkirnachs aus dem Ferienland habe man es geschafft, die Wellen so klein wie möglich zu halten. "2017 war ein administratives Jahr", sagte Schmitz. Immer noch Thema sei die Mountainbike-Konzeption. Teilweise hätten Personen Strecken abgelehnt, von denen sie profitiert hätten, meinte Schmitz. Insgesamt gehe es um 600 Grundstückseigentümer. Schmitz erwähnte "eine Brauerei der Region", bei der es "kein Durchkommen" gegeben habe. Er kritisierte Aussagen, dass der Tourismus für die Personen nicht wichtig sei. Durchfahrtsrechte wären nur gegen Bezahlung zu bekommen "Das machen wir nicht", sagte er. Das müsse man akzeptieren, es mache die Arbeit aber nicht leichter. Zudem gebe es Situationen, bei denen man es niemandem übel nehmen könne, wenn er keine Mountainbiker auf seinem Gelände wolle.

Das W-Lan-Angebot habe sich an allen Tourist-Informationen etabliert, berichtete Schmitz. Das Ferienland widmete sich wieder dem Thema Regionalität und legte eine Broschüre auf, in der sich Regionalvermarkter kostenlos präsentieren können.

Eine Lernakademie für Gastgeber ist geplant

Urlaub für Pflegebedürftige habe man in St. Georgen, auch dank des Lorenzhauses, zu einer "exzellenten Nische" ausgebaut. Ein Erfolg war der Weihnachtsmarkt am Stöcklewaldturm, betonte Schmitz. Aktuell stelle man mit der Re-Zertifizierung für "Urlaub für Familien" Weichen für die Zukunft. Für Gastgeber soll es bald eine Online-Lernakademie zu Tourismusthemen geben. Stark dran sei man an der Neubeschilderung von Wanderkarten, die noch 2018 umgesetzt werden soll. Aktuell liefen Vorbereitungen für "Abenteuer Ferienland, Teil 2". Hier sehe man St. Georgen und das Ferienland auf eine ganz andere Weise.

Gastgeber tragen die Qualität des Ferienlands nach außen, machte Schmitz deutlich. Manche Gäste seien enttäuscht, dass Triberg nicht mehr dabei sei. "Das ist verständlich." Man sei bemüht, eine Lösung zu finden. Allerdings sei das in Triberg eine politische Entscheidung gewesen. Schmitz will versuchen, wieder Gespräche aufzunehmen. In Bezug auf die Konuskarte müssten bei den Wasserfällen zumindest 50 Prozent auf den Eintrittspreis gewährt werden.

Schmitz informierte auch über das "Bubble Tent", eine "große Seifenblase am Waldrand", in der Gäste 2017 übernachten konnten. Trotz des Preises von 235 Euro seien 80 von 120 möglichen Nächten schon gebucht. Schmitz sah das Projekt auch als Initialzündung, um die Frage anzuregen, was man selbst machen könnte. Bürgermeister Michael Rieger sah insbesondere bei Ferien für Familien mit Kindern noch Luft nach oben.