Auf einem Privatgrundstück zwischen Brigach und Brigachstraße wird Holz zwischengelagert. Foto: Klossek

Arbeitskreis behält Gewässer im Blick. Untersuchungen von März bis Oktober geplant.

St. Georgen - Nachdem der Klosterweiher im vergangenen Jahr wegen einer Algenblüte fünf Tage lang gesperrt war fürs Baden, hat die Stadtverwaltung einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, der die Wasserqualität des Sees im Blick hat.

Der Klosterweiher ist ein beliebtes Badeziel im Sommer. Doch wegen einer Algenblüte Ende Juli wurde das Gewässer "vorsorglich" für fünf Tage nicht zum Baden freigegeben, erklärt Bürgermeister Michael Rieger. Ende September vergangenen Jahres wurde daraufhin ein Arbeitskreis gebildet, der laut Rieger mit Vertretern der Gemeinderatsfraktionen, des Bauhofs, der Stadtverwaltung, darunter auch er (Rieger) selbst, sowie dem Vorsitzenden des Angelsportvereins besetzt sei.

Der Arbeitskreis sei gegründet worden, damit die jeweiligen Fraktionen über ihre Vertreter direkt am Geschehen teilnehmen, sich mit ihrem Sachverstand einbringen und verschiedene Interessen diskutiert und gegebenenfalls berücksichtigt werden könnten. Ziel sei es, verhältnismäßig schnell heraus zu bekommen, warum es zu der Algenblüte gekommen sei "und was gegebenenfalls dagegen unternommen werden kann", betont der Bürgermeister.

"Wir haben hierbei allerdings dringende fachliche Begleitung durch ein gewässerökologisches Labor hinzugezogen. Über das Jahr 2020 wird eine limnologische Untersuchung des Klosterweihers stattfinden mit der Zielsetzung, den aktuellen Zustand des circa 2,4 Hektar großen Gewässers zu erheben", informiert Rieger. "Das heißt, der Weiher wird im Zeitraum März bis Oktober regelmäßig untersucht, und die Ergebnisse werden analysiert. Im Haushaltsplan für dieses Jahr hat der Gemeinderat deshalb Mittel bereitgestellt."

Es wird sich zeigen, welche Maßnahmen notwendig sind

Erst wenn diese Untersuchungen abgeschlossen seien, werde sich zeigen, welche weiteren Umsetzungsmaßnahmen notwendig würden. Der Arbeitskreis werde über die Untersuchungen laufend informiert. "Über die Wintermonate ist eine solche Untersuchung übrigens nicht zu empfehlen", merkt Rieger an.

Holzlagerplatz oberhalb des Weihers rückt ins Blickfeld

Zwischenzeitlich hätten viele stehende Gewässer, die größer und tiefer als der Klosterweiher seien, sogar Fließgewässer, mit Veränderungen und Problemen zu kämpfen. Trockenere Sommer, mehr Sonneneinstrahlung, dadurch steigende Temperaturen, Schadstoffeinträge – vieles könne dazu beitragen, dass sich ein Gewässer verändere. Insbesondere bei stehenden Gewässern, die dazu noch wenig Frischwasserzufuhr hätten, sei die Gefahr gegeben, dass es, wie nun erstmals seit vielen Jahren im Klosterweiher, zu einer Grünalgenblüte komme.

Beim Thema Wasserqualität rückt auch ein Holzlagerplatz, auf dem nicht nur Holzstämme, sondern derzeit auch etliche Rindenstücke lagern, ins Blickfeld. Dieser Lagerplatz befindet sich oberhalb des Klosterweihers auf einer privaten Fläche zwischen Brigach und Brigachstraße.

Kann es sein, dass durch Regen möglicherweise Gerb- oder andere Stoffe über die Brigach in den See gelangen und ihn zusätzlich belasten? Bürgermeister Rieger meint dazu: "Wir haben über unseren zuständigen Förster dafür Sorge getragen, dass das Holz nicht künstlich beregnet wird und auch das anfallende Holz schnell wieder abgefahren wird."

Der Holzlagerplatz spiele in den Betrachtungen eine Rolle. Bevor aber nicht klar sei, was im vergangenen Jahr zur Algenblüte geführt habe, seien, was den Klosterweiher anbelangt, "alles nur Vermutungen", so Rieger. "Die Fachleute werden der Sache auf den Grund gehen", hebt der Bürgermeister hervor.

Der Holzlagerplatz oberhalb des Klosterweihers zwischen Brigach und Brigachstraße spielt auch bei den Betrachtungen zur Wasserqualität des Klosterweihers eine Rolle, merkt Bürgermeister Michael Rieger an. Seines Wissens sei der Lagerplatz damals nach dem Orkan Lothar angelegt worden. "Irgendwo musste das Holz ja hin." So auch im vergangenen Herbst wegen des starken Borkenkäferbefalls.

Das Holz muss raus aus dem Wald

"Das Holz musste aus dem Wald raus, sonst gibt es im Wald noch größere Probleme", betont Rieger. "Wir haben das akzeptiert und verstanden, dass für den Abtransport dieser Mengen an Schadholz eine Zwischenlagerung notwendig ist. Ich glaube, das ist zu tolerieren."

Der Revierförster von St. Georgen, Thomas Leser, bestätigt, dass der Platz seit dem Jahr 2000 als Zwischenlager genutzt wird, wenn viel Holz anfällt, sei es durch Sturm oder Käferbefall. Wenn das Holz dort in den Anfangsjahren noch berieselt, also nass gehalten wurde, ging man vor einigen Jahren dazu über, die Fläche nur noch als Trockenlager zu verwenden. Die Maßnahme sei erfolgt, um eventuelle Einträge wie Gerbstoffe in die Brigach zu minimieren. Seit der Trockenlagerung würden die Bäume entrindet, damit der Buchdrucker absterbe, der zwischen Rinde und Holz lebe. Die Forstbetriebsgemeinschaft St. Georgen, die den Platz gepachtet habe, habe mit dem Sägewerksbetreiber in Gremmelsbach aber vereinbart, dass Rinde und Holz zügig abgefahren würden, also wieder vom Platz verschwinden. Das sei jedoch auch witterungsabhängig. Damit die schweren Fahrzeuge wenig Flurschäden hinterließen, sei ein möglichst trockener oder gefrorener Boden vorteilhaft.

Ob die Fläche in diesem Jahr erneut als Zwischenlager herhalten müsse, könne noch nicht gesagt werden. Doch nach dem milden Winter werde tatsächlich mit einem verstärkten Aufkommen des Buchdruckers gerechnet. Das wiederum könnte zu viel Käferholz führen, das voraussichtlich dann wieder auf besagtem Platz zwischengelagert werde.