Annemarie König ist der große Wurf gelungen. Mit dem Fulbright-Stipendium und einem Stipendium des Landes Baden-Württemberg kann sie für fast ein Jahr nach Kalifornien reisen, um an der San Francisco State University zu studieren. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei Stipendien ermöglichen Studium in Kalifornien

Von Siegfried Kouba

St. Georgen. Die junge Pianistin Annemarie König machte schon durch zahlreiche Auftritte und Auszeichnungen auf sich aufmerksam. Jetzt gelang ihr der große Wurf.

Mit dem Fulbright-Stipendium, das junge Studenten im Austausch mit den USA und vielen anderen Staaten fördert, sowie einem Stipendium des Landes Baden-Württemberg kann sie für fast ein Jahr nach Kalifornien, um an der San Francisco State University zu studieren. Das Institut bietet alle Fakultäten an und beherbergt 34 000 Studenten.

Annemarie König hat die Möglichkeit, ihr eigenes Fach-Spektrum auszuwählen. Natürlich steht Musik an erster Stelle. Ihr Lehrer wird der bekannte Pianist Roger Woodward sein. Dieser steht für ein offenes Studium. Er führt die Studenten an die Materie heran, damit sie einen eigenen Weg finden.

Annemarie König wurde am 25. März 1988 in Taschkent/Usbekistan geboren. Als sie ein Jahr alt war, kam die Familie nach Deutschland und auf Umwegen nach St. Georgen. Im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht bei ihrer Mutter Gabriele. Durch diese wurde sie zum Klavierspiel angeregt und hat das Piano kennen und lieben gelernt.

Schon in jungen Jahren wurde sie von Tomislav Nedelkovic-Baynov, einem hervorragenden Musiker und Dozent an der Trossinger Musikhochschule, privat unterrichtet. Jetzt studiert sie bei ihm. Daneben ist sie Lehrerin an der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen.

Schon seit langer Zeit Wunsch nach Austausch

Seit langer Zeit hegte sie den Wunsch, als Austauschstudentin ins Ausland zu gehen. Mit Freude nahm sie das Angebot nach Kalifornien an und bewarb sich. Zunächst musste sie den TOEFL-Test ablegen, ein Nachweis, dass sie die englische Sprache beherrscht. Ferner waren eine CD-Aufnahme und ein englisch abgefasstes Bewerbungsschreiben nötig.

Konkret wurde die Idee 2010 und im Mai diesen Jahres erhielt sie die Zusage. Mit Visum und Ticket wird sie nächste Woche ins Flugzeug steigen. "Ich denke, dass ich durch das Auslandsjahr viel lernen und viele Eindrücke aufsaugen kann", meint Annemarie König und freut sich auf den Diskurs mit anderen ausländischen Studenten.

Sie liebt Rachmaninov wegen seiner tiefgehenden Empfindungen und Dramatik sowie Johann S. Bach wegen seiner Genialität. Sie ist allem Neuen aufgeschlossen und wird sich möglicherweise auch mit Frauen als Komponistinnen auseinander setzen. Viel hat sie bei Dozent Baynov gelernt, wo man schrittchenweise Eindrücke in verschiedenen Facetten, viele Stile, Techniken, Behandlung von Tastatur und Pedal kennen lernen konnte. Wichtig waren ihr, "das Instrument zu beherrschen", Klangerzeugung und Klangfarben zu verbessern. Am Ende ihres Studiums von Musik und Pädagogik möchte sie Konzertpianistin und Musikpädagogin sein.