Gut besucht ist der Neujahrsempfang in der Stadthalle in St. Georgen. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Neujahrsempfang: Bürgermeister Rieger blickt zurück, in die Zukunft und kündigt erneute Kandidatur an

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Ein ausführliches Fazit des vergangenen Jahres und einen Ausblick in die Zukunft bot St. Georgens Bürgermeister Michael Rieger beim Neujahrsempfang. Applaus erntete er für seine Ankündigung, im Sommer erneut zu kandidieren.

St. Georgen. Im Jahr 2015 habe die Stadt von der sehr guten Konjunktur profitiert, sei mit 5500 Arbeitsplätzen sehr gut ausgestattet. Einnahmen seien relativ konstant, das Niveau der Vorjahre habe man aber nicht erreicht.

2015 nahmen Ausgaben stark zu. Es wurden Projekte verwirklicht die den Standort stärken und mehr Lebensqualität bringen. Als Beispiele nannte Rieger Bärenplatz, Schramberger- und Bundesstraße oder Sommerrain. Die Abteilung Langenschiltach erhielt ein neues Fahrzeug. 7,2 bis 7,3 Millionen Euro wird die Sanierung des Hallenbads kosten. Trotzdem wurden keine Kredite aufgenommen. Die Verschuldung pro Einwohner liegt bei 290 Euro. 2016 müssen aber 2,5 Millionen Euro aufgenommen werden.

Sorge bereiteten Rieger immer engere Spielräume. Kommunen seien unterfinanziert, zu stark von der Konjunktur abhängig. Dazu kämen ständig neue Aufgaben, ohne die nötige finanzielle Ausstattung. Deshalb sei man auf private Investitionen angewiesen.

Rieger erinnerte an den Besuch in Berlin zwecks Lückenschluss B 33. Die Entscheidung, ob er in den vordringlichen Bedarf eingestuft wird, fällt im März. Man sei guter Dinge. 2016 entsteht eine Potenzialanalyse zur Ausweitung des Ringzugs auf St. Georgen.

In Sachen Schulkonzept betonte Rieger, dass alle Schularten und -standorte erhalten bleiben. Für weitere 100 Flüchtlinge wird die Stadt Wohnungen anmieten und eigene Wohnungen herrichten.

"Sehr erfreulich" ist der Rücklauf von 3000 Fragebögen zum Stadtentwicklungskonzept. 90 Prozent sähen die Innenstadtsanierung als wichtigstes Thema.

Unmittelbar bevor steht laut Landratsamt der Ausbau der L175 nach Langenschiltach. Nach dem Winter soll es losgehen. Ein weiteres Projekt ist, die Kreuzung am Schoren sicherer zu machen.

Der Gemeinderat stimmte gegen die Verlängerung des Vertrags mit dem Bauträger beim "Wohnpark Schönblick". Man sei in keinster Weise mit der Vorgehensweise zufrieden und werde überlegen, noch mal neue Investoren zu suchen.

Ab 2016 wird es in St. Georgen eine Gastprofessur geben, für die städtische unternehmen für die nächsten zehn Jahre eine Million Euro zusammenbrachten. Die Feuerwehrabteilung St. Georgen soll ein neues Tanklöschfahrzeug erhalten.

Man wolle weiterhin nicht nur den Bestand erhalten, sondern die Stadt gestalten. Herausforderung sei aber, ob und es die Stadtgemeinschaft hinbekomme, hier und da Verzicht zu üben, um andererseits kostspielige Maßnahmen schultern zu können. Er sei zuversichtlich, so Rieger. Die Stärke der Stadt liege auch in den Menschen, die Werte schaffen oder sich ehrenamtlich engagieren. "Vieles was St. Georgen lebens- und liebenswert macht geht auf ihr Handeln und ihre Initiative zurück." Längeren Applaus erntete Rieger für die Ankündigung, im Sommer wieder zur Bürgermeisterwahl anzutreten.

Michael Gausmann berichtete für den Jugendgemeinderat von einem "spannenden Jahr" mit Landtagsbesuch, dem Kooperationsprojekt "Politikzug", Open Air-Kino, Halloween-Party. Noch für diesen Monat ist eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl angedacht. Auch sollen die Stadtsanierung und die Wahl zum Jugendgemeinderat thematisiert werden. Hauptprojekt ist die Sanierung des Rondells. Geplant sind bisher fest installierte Sitzgelegenheiten, die Renovierung des vorhandenen Häuschens und der Ersatz maroder Rampen.

Der Landtagsabgeordnete Karl Rombach überbrachte Grüße im Namen von Landrat Sven Hinterseh und des Bundestagsabgeordneten Torsten Frei. Rombach lobte Riegers menschliche Art und den "immer angenehmen, ergebnis- und zielorientierten Dialog."