Aus dem Jahr 1968 stammt die große Orgel in der Lorenzkirche. Ab Januar soll das Instrument gründlich saniert werden. Die Kosten hierfür sind auf etwa 185 000 Euro veranschlagt. Foto: Schultheiß Foto: Schwarzwälder Bote

Lorenzkirche: An der Orgel steht eine umfassende Instandsetzung an / Kosten liegen bei 185 000 Euro

Die große Orgel in der evangelischen Lorenzkirche ist in die Jahre gekommen und benötigt eine umfassende Instandsetzung. Gleich zu Beginn des neuen Jahres sollen die Arbeiten starten. Dann wird das Instrument einige Wochen stumm bleiben.

St. Georgen. Die heutige Orgel in der Lorenzkirche ist gute 51 Jahre alt. Sie wurde 1968 von der Firma Weigle in Leinfelden-Echterdingen gebaut. Die Disposition wurde federführend vom damaligen Kantor Heinrich Richard Trötschel entworfen. Die äußere Gestaltung der Orgel geht ebenfalls auf einen Entwurf von Kantor Trötschel zurück und wurde auf dieser Basis von der Firma Weigle und Architekt Georg Rosenfelder geplant.

Mit einem Festgottesdienst am 9. Juni 1968 wurde die Orgel ihrer Bestimmung übergeben. Das Schleifaden-Instrument hat 46 Register auf drei Manualen und Pedal und 3888 Pfeifen. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch ausgeführt.

Nunmehr, nach fünf Jahrzehnten, ist das Instrument renovierungsbedürftig. Schon in Kürze sollen die Arbeiten beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, wird das große Instrument im Gottesdienst am 6. Januar zum vorerst letzten Mal erklingen.

Danach ziehen die Orgelspezialisten auf der Empore der evangelischen Lorenzkirche ein und nehmen das Werk unter ihre Fittiche. Diese kommen von der renommierten Orgelbauwerkstätte Mühleisen in Leonberg bei Stuttgart. Mühleisen hat unter anderem die große Orgel in der Stuttgarter Stiftskirche gebaut oder das Instrument in St. Bernhard in Karlsruhe. Derzeit baut die Firma eine neue große Orgelanlage in St. Reinoldi in Dortmund.

Bei der Orgel in der Lorenzkirche sollen alle Pfeifen gereinigt, neu gestimmt und, falls erforderlich, repariert werden. Ein großes Unterfangen bei nahezu 4000 der metallenen Klangkörper. Zudem soll das gesamte Instrument dem heutigen Klangempfinden angepasst und klanglich ein wenig korrigiert werden. Auch die elektrische Anlage wird weitgehend ausgetauscht.

Arbeiten dauern Wochen

Die Arbeiten werden mehrere Wochen in Anspruch nehmen, in denen das Instrument stumm bleiben wird. In ihren Gottesdiensten muss sich die Kirchengemeinde während dieser Zeit mit einer kleinen Orgel behelfen. Wenn alles rund läuft, soll die große Orgel an Ostern zumindest teilweise wieder einsatzbereit sein. Der Abschluss der Arbeiten soll dann mit einem festlichen Kantantengottesdienst am Pfingstsonntag, 31. Mai, begangen werden.

Die Sanierung der Orgel wird nicht ganz billig. Etwa 185 000 Euro sind für die Maßnahmen veranschlagt. Etwa die Hälfte der Kosten wird durch Zuschüsse der evangelischen Landeskirche abgedeckt. Die andere Hälfte muss die evangelische Kirchengemeinde selbst aufbringen und ist hierfür für Spenden sehr dankbar. Diese sind auch in Form der Übernahme einer Patenschaft für eine oder mehrere Orgelpfeifen möglich.