Einen überragenden 6:3-Sieg über Tabellenführer TTG Süßen feierten die Tischtennis-Frauen des SSV Schönmünzach in der dritten Bundesliga.
Spätestens nach dem 6:3-Triumph über den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Süßen reihte sich Drittliga-Aufsteiger SSV Schönmünzach in die Gruppe der Vereine ein, die man bei der Beantwortung der Titelfrage auf der Rechnung haben muss.
„Die Kulisse war prima, die Stimmung bombastisch und wir haben den richtig großen Test in der Liga bestanden“, brachte es SSV-Chefcoach Andrzej Kaim nach der hochklassigen Begegnung auf den Punkt. „Und so ganz nebenbei hält unsere Serie, die Mannschaft ist mittlerweile seit zwei Jahren ungeschlagen“, fügte Kaim an.
Paukenschlag zum Start
Das baden-württembergische Derby begann mit einem Paukenschlag: Den bis dato durchweg überzeugenden Süßener Doppeln – in acht Doppeln gab die TTG bislang erst einen Satz ab – wurde gleich einmal der Zahn gezogen. War der Erfolg des seit Jahren eingespielten Duos Julia Kaim/Antonia Bernhard noch zu erwarten, setzten Laura Kaim und Magdalena Hübgen gleich ein richtungsweisendes Zeichen. „Unsere Doppelstrategie ging heute uneingeschränkt auf“, meinte SSV-Vorstand Klaus Frey im Anschluss.
Blatt rechtzeitig gedreht
Die überraschende 2:0-Führung galt es aus Schönmünzacher Sicht in den Einzeln zu verteidigen. Kein leichtes Unterfangen, wie sich herausstellte. Laura Kaim spielte gegen Nithya Shree Mani zwar phasenweise spektakulär auf, musste am Ende der Favoritin aber das Feld überlassen. Lauras Schwester Julia hatte zu Beginn mit einer beherzt agierenden Amelie Fischer ihre liebe Mühe, drehte mit dem wichtigen Gewinn des zweiten Satzes aber noch rechtzeitig das Blatt. Im dritten Durchgang gewann sie letztendlich verdient. Am hinteren Paarkreuz spielte Neuzugang Magdalena Hübgen zum wiederholten Male stark auf, gewann glatt in drei Sätzen gegen Katharina Binder, während Defensivkünstlerin Antonia Bernhard gegen eine sicher und überlegt angreifende Olha Ponko nicht viel ausrichten konnte.
Für den Ballwechsel des Tages sorgte die 18-jährige Laura Kaim, die einen vehementen Angriffsball ihrer Kontrahentin Amelie Fischer mit demselben Tempo auf die gegenüberliegende Tischseite brachte – was den 12:10-Satzgewinn bedeutete. Groß war der Jubel bei Laura Kaim, die beide Händen in die Höhe streckte, tobender Applaus bei den knapp 100 Zuschauern in der Murgtalhalle.
Laura Kaim spielte sich gegen Amelie Fischer in einen Rausch, gewann den vierten Satz locker mit 11:2, parallel musste Julia Kaim gegen die Inderin ihre zweite Saisonniederlage einstecken. Die sie durchaus akzeptierte. „Nithya ist Tischtennisprofi und trainiert jeden Tag sechs Stunden“, meinte die 25-jährige Nummer eins des SSV.
Aufsteiger-Duell
Die Schlussphase gehörte dem Aufsteiger, der die Gäste nicht mehr zur Entfaltung kommen ließ. Der Rest war großer Jubel – bei den SSV-Spielerinnen, beim Trainer- und Betreuerteam und bei den Zuschauern, die ihr Kommen nicht bereut hatten. Und wohl auch am 19. November wiedererscheinen werden, wenn es gegen Mitaufsteiger Alemania Riestedt geht. Zwischendurch gilt es am Samstag für das SSV-Quartett noch beim TTC Weinheim II und in Wombach zu bestehen.