Max Simon bereichert SRH-Klinik. Zusammenarbeit mit Praxis. Patient im Mittelpunkt.
Der von der Villinger Helios-Klinik kommende Max Simon behandelt und operiert ab Neujahr am SRH in Oberndorf. In Kooperation mit einer Rottweiler Gemeinschaftspraxis kann er sich vollumfänglich um seine Patienten kümmern. Das macht den Reiz für ihn aus. Wir sprachen mit dem Experten, mehr dazu im (SB+)Artikel.
Oberndorf - Der bisher im Schwarzwald-Baar-Klinikum tätige Orthopäde und Unfallchirurg Max Simon wird ab 1. Januar 2021 eine Kooperation mit der Stiftung Rehabilitation Heidelberg, der (SRH)-Klinik Oberndorf und der Gemeinschaftspraxis Schönemann, Gaus, Fritz und Königsberger in Rottweil eingehen.
Seine Ausbildung absolvierte Simon bei den damaligen Chefärzten Thomas Leonhard und Friedrich Thielemann im Villinger Klinikum, nun freut Max Simon sich – der sich glücklich schätzt diese beiden Ausbilder "abbekommen" zu haben – auf die neue Arbeit. Eigentlich hätte er auch den Weg als Chefarzt einschlagen können, doch die Patientennähe war ihm wichtiger.
Und da ist er an der SRH Oberndorf genau richtig, denn die Begleitung des Patienten in der Praxis, über die Operation und den Aufenthalt im Krankenhaus wird von Simon nun sogar bis zur Rehabilitation verfolgt werden können. Das Krankenhaus Oberndorf stellt "quasi das Hotel für Kranke dar", in das die Patienten während ihrer Behandlung durch Simon kommen, erklärt es Andor Toth, Geschäftsführer des Hauses. Ein weiteres Plus, das Simon mitbringt: Er ist nicht nur Chirurg, sondern auch Orthopäde. Der 44-Jährige bringt also eine Expertise mit, die er vor allem im engen Kontakt mit seinen Patienten, aber auch mit Fachkollegen vertiefen möchte. Die Rückmeldungen seiner Patienten werden ihm dann Aufschluss darüber geben können, wie erfolgreich seine Behandlung und Operation war.
Zufriedenheit hat Priorität
Ein gutes Gefühl für ihn ist, seine Arbeitsweise besser auf die Zufriedenheit seiner Patienten zuschneiden zu können, denn ihm geht es "ums Überleben, aber auch darum, dass die Patienten ihr weiteres Leben gut bewältigen können", erklärt er. Er sei Unfallchirurg aus Leidenschaft. "Alles macht Spaß", betont Simon. Besonders spannend sind für ihn Gelenkoperationen in der Endoprothetik, hauptsächlich an Hüfte und Wirbelsäule, speziell Eingriffe bei Bandscheibenproblemen oder Rückenmarkskanalverengungen. Die Endoprothetik befasst sich mit prothetischen, also künstlichen Gelenken.
Max Simon ist Verfechter minimalinvasiver Eingriffe. Also der Methode kleiner Schnitte, die den Körper wenig beeinträchtigen sollen, einen geringen Blutverlust mit sich ziehen, weniger Schmerzen bedeuten und eine rasche Rehabilitation versprechen. Dies sei auch das Alleinstellungsmerkmal der SRH Klinik Oberndorf, die spezielles Instrumentarium für diese Eingriffe immer in Absprache mit den operierenden Ärzten bereitstellt. Dieses Konzept sei noch sehr wenig verbreitet, teilt der 55-jährige Andor Toth mit. Und auch bei der Reha im Anschluss bietet die Klinik ein stationäres oder ambulantes Modell in Kooperation, zum Beispiel mit Bad Wimpfen an, abgestimmt auf den Patienten.
Versorgen statt abfertigen
"Es war seine persönliche Entscheidung an die SRH zu wechseln, auch wenn die Arbeit im Schwarzwald-Baar-Klinikum immer Spaß gemacht hat", berichtet Max Simon. Er schaut auch etwas wehmütig zurück. Doch vor allem freut er sich: "Es ist eine schöne Sache Patienten von Anfang bis Ende zu versorgen. Das bringt Befriedigung, denn es ist kein Abfertigen. Es geht nicht immer alles glatt, aber je mehr man operiert, desto mehr Erfahrung hat man am Ende."
Wegen Corona mussten dieses Jahr viele Operationen verschoben oder abgesagt werden, in Oberndorf aber seien die Abläufe gut planbar und die Wartezeiten bis zur OP kurz.
Zuletzt wurden auch neue Kapazitäten geschaffen, etwa durch einen zusätzlichen Operationssaal. Das steigert die Freude über die zukünftige Zusammenarbeit: Toth und Simon sind glücklich mit dem Konzept. "Am Ende zahlt sich Ehrlichkeit aus", formuliert es Toth, denn ehrliches Interesse am Patienten durch individuelle Beratung, verzahnt mit Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit, machten den Erfolg des SRH Krankenhauses aus.
Infos
Direkter Kooperationspartner mit Oberndorf: Klinikum Karlsbad-Langensteinbach
Stärke des Krankenhauses: räumliche Nähe zu Kooperationspraxen, Fachkräften, wie Orthopäden, Augenärzte und Urologen aus Oberndorf, Sulz und Rottweil
Ausblick: Ausbau des Klinikums zu einem Medizentrum, Räume könnten auch an Praxen vermietet werden