Patientin Meike Marquart (vorn) mit Chicco und Yuki freut Foto: Gegenheimer

Chicco und Yuki sind Pioniere. Als erste Begleittiere sind die beiden Deutschen Großspitze Anfang April gemeinsam mit ihrer Besitzerin Meike Marquart in eines der tiergerecht renovierten Zimmer in der SRH Rehaklinik in Dobel eingezogen.

Dobel - Marquart absolviert derzeit eine neurologische Reha-Maßnahme und hat gezielt nach Angeboten von Kliniken gesucht, in die sie ihre Hunde mitbringen durfte. Dobel war während ihrer Planungsphase gerade in der Realisierung des Angebotes, und so nahm die Böblingerin gerne die Anfahrt in Kauf.

Mitten im Grünen

Dobel eigne sich besonders gut für das Angebot mit Begleittieren, erklärt Verwaltungsleiter Patrick Braun. Einmal seiner Lage mitten im Grünen wegen und zum anderen auch aufgrund der Weitläufigkeit des Gebäudes selbst: "Es gibt einen gesonderten Erdgeschossbereich mit elf Zimmern, in welchen Tierbesitzer mitsamt ihren Hunden – oder auch anderen Kleintieren – untergebracht werden können." Die Zimmer wurden mit pflegeleichten Böden und im unteren Bereich abwaschbaren Wänden ausgestattet. Außerdem gelangen die Bewohner bei Bedarf direkt ins Freie, beispielsweise zum Gassigehen, ohne anderen Hausbewohnern zu begegnen.

Derzeit ist noch ein weiterer Hund Gast in der Einrichtung. Im Mai sind drei weitere Patienten samt Tieren angemeldet, wie Anna-Lena Siegwart, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, informiert. Der Bedarf sei da. Auch Patientin Marquart bestätigt: "Immer wieder kommt man hier mit anderen Patienten ins Gespräch, die positiv überrascht sind über das Angebot. ›Wenn ich das gewusst hätte…‹ habe ich nicht nur einmal gehört."

Bestmögliche Rahmenbedingungen

War es bei ihr selbst in erster Linie der Wunsch, die Tiere um sich zu haben, weil sie ihr guttun, ist es bei anderen vorrangig die Sorge um deren Versorgung während längerer Abwesenheit. Der Klinikleitung ist daran gelegen, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. So wurden mit Marquart und einer weiteren anwesenden Hundebesitzerin Gespräche geführt, wo man noch nachbessern könnte. Sehr positiv wurde das Begrüßungspaket mit Hundedecke aufgenommen. "Als ich angereist bin", schmunzelt Marquart, "lag hier schließlich Schnee". Flexibel wird von den Therapeuten auf die Gassigehzeiten reagiert. Sämtliche Anwendungen und Termine im Haus werden selbstverständlich ohne die Tiere wahrgenommen.

"Tierisch gut"

Die unmittelbare Verknüpfung zwischen Übung in der Therapie und Alltagspraxis – wie bei Marquart beispielsweise beim Gassigehen mit den Hunden – empfindet sie durch die Anwesenheit der Tiere ideal. Wie auf der SRH-Homepage passend beschrieben, ist das Angebot einfach "tierisch gut".