Der erste laute Knall um kurz nach 20 Uhr am Freitagabend war kilometerweit zu hören und sorgte in sozialen Netzwerken zunächst für große Unruhe und zahlreiche besorgte Stimmen. Auch wird Kritik am Vorgehen der Sicherheitsbehörden geäußert.
Horb-Talheim/Eutingen - Der Grund für die Aufregung: Entschärfer des Landeskriminalamts haben laut Polizei und Staatsanwaltschaft Rottweil mehrere Kilogramm offensichtlich alten, überlagerten Sprengstoffs kontrolliert zur Detonation gebracht.
Der Sprengstoff war am Freitagnachmittag auf einem Grundstück am Ortsrand von Eutingen in einem Container aufgefunden worden. Er wurde vom neuen Eigentümer entdeckt. Nachdem der Sprengstoff in einen Steinbruch in Horb transportiert worden war, brachten ihn die Entschärfer in den Abendstunden dort kontrolliert zur Detonation. Eine konkrete Gefahr habe für die Bevölkerung nicht bestanden. Es würden derzeit auch keine Hinweise darauf vorliegen, dass die Altbestände für eine Straftat verwendet werden sollten. Die Ermittlungen dauern an. Neben Polizei und den Entschärfern war auch die Feuerwehr im Einsatz.
Es knallt mehrmals
In der Facebook-Gruppe "Horber Stadtgeflüster" fragten zunächst Nutzer die Community. "Ich hoffe, es ist nichts schlimmes passiert", schrieb Petra J.. "In Altheim war’s auch zu hören und eine Druckwelle zu spüren. Vermutlich eine Explosion. Gerade eben war noch mal ein zweiter Knall zu hören", berichtete Katrin D.. Die Druck welle war laut eines weiteren Facebook-Nutzers auch in Bildechingen zu spüren gewesen. Auch von einem dritten und letzten lauten Knall berichteten einige. "Bei uns in Bildechingen wackeln die Fenster", schrieb Isabell E..
Fast eine Stunde später lieferten die Nutzer selbst den Grund. Es sei in Eutingen Sprengstoff gefunden worden, der dann in Talheim gesprengt worden sei, berichteten einige Nutzer. Ein Nutzer gibt an zu wissen, um was für einen Sprengstoff es sich handelt: "Laut Leitstelle FDS sind Weltkriegs-Blindgänger die gesprengt werden." Ob das tatsächlich so ist? Weitere Auskünfte gibt das Polizeipräsidium Pforzheim auf Nachfrage nicht und verweist auf die Staatsanwaltschaft Rottweil, die am Wochenende jedoch nicht zu erreichen ist.
Im sozialen Netzwerk gibt es einige, die Kritik am Zeitpunkt und an der mangelhaften Kommunikation der Polizei üben. "Warum muss man das abends machen? Die Kinder sind hellwach", schreibt eine Mutter. "Ich bin echt nicht empfindlich, aber eine kurze Info kann man rausgeben", findet Julia K..
Auch Tiere erschrecken
Auf Facebook informierte das für Horb zuständige Polizeipräsidium Pforzheim tatsächlich erst am Samstag um 17.20 Uhr. Auch dort schreibt eine Nutzerin: "Es wäre schön gewesen, den Anwohnern vorher Bescheid zu geben. Meine Kinder haben alle mega Angst bekommen, und ich konnte nicht einmal erklären, was da los war. Die Wände haben gewackelt und es war mega laut." Auch viele Tiere seien stark verängstigt gewesen, wie einige Tierhalter berichten.