Von Omikron bis Zweitimpfling: Die Corona-Pandemie hat rund 2000 neue Wörter im deutschen Sprachgebrauch hervorgebracht.
Mannheim - Das Jahr 2021 hat sprachlich gesehen im Zeichen der Corona-Pandemie gestanden. Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) stellte am Montag neue Wörter rund um Corona vor, die in sein Neologismenwörterbuch einziehen könnten, wenn sie weiterhin im Sprachgebrauch sind. Neologismen sind bereits bestehende Wörter, die in einem anderen Kontext umgedeutet werden, Wortschöpfungen oder Anglizismen, die häufig genutzt werden.
Rund 2000 Beiträge haben die IDS-Experten von „Abflachen der Kurve“ bis zum „Zweitimpfling“ im Bereich der Pandemie bereits zusammengestellt. Letzterer ist „eine Person, die sich durch wiederholte Vakzination gegen einen bestimmten Erreger vollständig immunisieren lässt“. Ein Abflachen der Kurve wünscht man sich bei steigenden Corona-Infektionszahlen. Gute Aussichten, rasch in das Wörterbuch einzuziehen, hat die neue Corona-Variante Omikron.
Auch Trends bestimmen die Wortwahl
Auch aktuelle Trends, etwa bei Ernährung und Mode, bestimmen den Zugang neuer Wörter: Wer sich„rohvegan“ ernährt, isst nur nicht erhitzte Nahrungsmittel und verzichtet auf tierische Produkte. Zur etwa bei Schauspieler Brad Pitt beliebten Haarmode gehört der „Männerdutt“, der aus längeren Haaren lässig am Hinterkopf befestigt wird.
Auch zentrale gesellschaftliche Debatten zum Beispiel um die künftige Mobilität und technische Innovationen hinterlassen Spuren in unserem Wortschatz. Nach diesen suchen die Wissenschaftler in umfangreichen Textsammlungen.
Sind die Wörter im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen, werden sie in die Sammlung des IDS aufgenommen, verschwinden aber daraus auch wieder, wenn sie nicht mehr benutzt werden. Die Mannheimer Linguistin Annette Klosa-Kückelhaus betont: „Ich fände es super, wenn wir mal Corona-Begriffe verlieren würden“.