Armin Raab kam bei der Landesmeisterschaft auf den zweiten Platz. Markenzeichen des Gechinger Bogenschützen sind die neongelbe Pfeile. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Bogenschießen: Armin Raab Vizemeister mit dem Blankbogen / Württembergische Meisterschaft in Ditzingen

Für beeindruckende Bilder sorgten die rund 400 Teilnehmer bei der württembergischen Meisterschaft der Bogenschützen in der Glemsauhalle in Ditzingen.

Eine voll besetzte Schießlinie, die Akteure bei der Vorbereitung oder Trefferaufnahme, ein Meer von geparkten Sportgeräten (Bögen) sowie die anschließenden Siegerehrungen signalisierten eine gut organisierte Veranstaltung unter der Verantwortung des leitenden Kampfrichters Andreas Böhm vom BSC Schömberg.

Andreas Böhm ist in diesem Jahr als einer von zehn nationalen Kampfrichtern für den Welt-Cup (ab 1. Juli in Berlin) nominiert.

"Die SGi Ditzingen war wieder ein guter Gastgeber", gab es Lob vom Bogenreferent des Württembergischen Schützenverbandes, Jürgen Gras (Großbettlingen), für den in Sachen Großveranstaltungen routinierten Ausrichter.

Allerdings hatten die Vertreter aus dem Schützenkreis Leonberg den Begriff "Guter Gastgeber" zu wörtlich genommen. Aus lokaler Sicht überließen die zukünftig wohl in einem Boot zusammen mit dem Kreis Böblingen und Calw sitzenden Gastgeber zu viele Treppchenplätzen den Gästen.

Landesmeisterin Sandra Thalmann (SGi Ditzingen/Recurvebogen Junioren/547 Ringe), Vizemeister Klaus Maier (Compoundbogen/SV Wimsheim/ Masterklasse/ 566) und Bronzemedaillengewinnerin Abigail Meyer (Recurvebogen/SGi Ditzingen/Jugend/509) holten diesmal nur drei Einzelmedaillen für den Schützenkreis Leonberg.

Dafür räumte der Schützenkreis Böblingen für seine Verhältnisse groß ab. Insgesamt elf Einzelmedaillen konnten Akteure vom BC Magstadt, vom SV Weil im Schönbuch und vom SV Breitenstein erbeuten, dazu besserten vier Medaillen in der Teamwertung die schon auch so gute Bilanz noch zusätzlich auf.

Auch eine kleine Gruppe aus dem Schützenkreis Calw mischte bei der Medaillenvergabe mit, allen voran Niklas Hammann vom BSC Schömberg, der sich mit 570 Ringen die Goldmedaille in der Juniorenklasse sicherte. Niklas Hammann trug damit den Löwenanteil zum Schömberger Doppelgold bei, indem er zusammen mit Philipp Schulze und Alessandra Reiff mit 1650 Ringen auch bei der Mannschaftswertung ganz oben auf dem Treppchen stand. Philipp Schulze wurde im zweiten Durchgang auf Rang vier und damit noch aus den Medaillenrängen gedrängt.

Klare Abstufungen gab es dagegen auf dem Treppchen bei den Juniorinnen, wo Sandra Thalmann (Ditzingen/547) vor Elisabeth Gaspert (Triensbach/540) und Alessandra Reiff (BSC Schömberg/534) gewann.

"Heimlicher Sieger" war der aus Deufringen stammende Jonathan Vetter (SF Gechingen/SGi Ditzingen) mit 573 Ringen. Dieses Ergebnis hatte der Nationalkaderschütze jedoch auswärts bei einer Sichtung erzielt, so dass diese Leistung nur als Ergebnismeldung und damit als Qualifikation zur deutschen Meisterschaft im März in Biberach ankam.

Während Vetter, Hammann, Schulze und Reiff mit ihren Ergebnissen sicher bei den nationalen Titelkämpfen dabei sind, müssen ihre Vereinskollegen Rafaele Vaccaro (Herren) und Melina Gottmann (Schüler A) auf die neuen Limitzahlen warten. Rafaele Vaccaro beendete den Wettbewerb mit guten 558 Ringen auf Rang zehn und liegt aktuell drei Ringen über dem letztjährigen Limit, Melina Gottmann mit 535 Ringen fünf darunter. Die A-Schülerin darf sich dennoch über ihren größten Erfolg freuen. Nach 263 Ringen im ersten Durchgang verbesserte sie sich mit der zweitbesten Tagesleistung von 272 Ringen auf Platz zwei und damit zum Titel.

Eine weitere Medaillenhoffnung, Frank Hammann, musste seine Ambitionen in der Mastersklasse mit dem Recurvebogen nach 264 Ringen (Rang 14) schon im ersten Durchgang begraben. Es spricht für den Schömberger, dass er sich nicht hängen ließ und mit dem viertbesten Ergebnis im zweiten Durchgang (277) noch auf Rang sieben verbesserte. Sein Gesamtergebnis von 541 Ringen liegt jedoch sechs Ringe unter dem letztjährigen Limit.

In zwei unterschiedlichen Richtungen liefen die Wettkämpfe der Blankbogenschützen aus dem Kreis Calw in Ditzingen. Der mehrfache deutsche Meister Armin Raab kam mit 256 Ringen als Vierter aus dem ersten Durchgang und sichete sich mit dem höchsten Tagesergebnis von 263 Ringen noch die Vizemeisterschaft. Besser war nur Bernd Ortwein vom ZV Sontheim, dessen 523 Ringe als neuer Landesrekord verbucht wurden.

Nicht ganz so gut lief es für Leonhard Paterok. Der Seniorenschütze des BSC Schömberg zählt seit Jahren zur Creme im Landesverband, unterstrich dies im ersten Durchgang in Konkurrenz zu Günter Schilling (Biberach) und Thomas Burk (Nürtingen) mit 263:264:263 Ringen. Als es dann um die Farben der Medaille ging, musste Paterok mit 258 Ringen seinen Kollegen Burk (264) und Schilling (268) den Vortritt lassen.