Die ganze Konzentration von Christoph Lutz gilt nach seinen DM-Erfolgen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Foto: DSB/Lutz Foto: Schwarzwälder Bote

Sportschießen: Christoph Lutz bereitet sich als aktueller deutscher Junioren-Meister im Trainingslager auf die Weltmeisterschaft vor

Die Generalprobe ist geglückt. Mit je einer Gold- und Silbermedaille in den Konkurrenzen der Junioren I unterstrich Christoph Lutz von der SGi Grüntal-Frutenhof seine Hoffnungen auf gute Platzierungen bei der Weltmeisterschaft der Sportschützen in Changwon (Südkorea).

Mit 557 Ringen erzielte Christoph Lutz bereits in der Qualifikation der Juniorenklasse I auf der Olympiaanlage in München-Hochbrück vor den beiden Remscheidern Robin Januszek (540) und Tobias Januszek (533) die klar beste Vorleistung.

Finale am Ende eine klare Sache

Im DM-Finale wackelte der Auszubildende zum Industriemechaniker nur kurz im ersten Durchgang, um sich dann am Ende souverän mit 23 Ringen vor Robin Januszek (21) und Alexander Dietrich (10) durchzusetzen.

Platz zwei gab es für den 19-Jährigen im Wettbewerb mit der Sportpistole über 25 Meter. Dabei hatte er von der ersten Serie an einen kleinen Rückstand gegenüber dem letztlich mit 575 Ringen siegreichen Robin Januszek, den er auch mit drei guten Serien (98-95-96) am Ende nicht mehr ausgleichen konnte. Mit insgesamt 568 Ringen hielt er seinerseits Tobias Januszek (556) aber deutlich auf Distanz und wurde neben seinem Titelgewinn in seiner Hauptdisziplin noch deutscher Vizemeister.

Seit Donnerstag und noch bis morgen bereiten sich die deutschen WM-Starter mit der Schnellfeuerpistole unter der Regie von Bundestrainer Detlef Glenz in Suhl auf den Saisonhöhepunkt in Südkorea vor. Während etliche Mitglieder des insgesamt 72-köpfigen Aufgebots des Deutschen Schützenbundes bereits nach Asien aufgebrochen sind, sitzen die Schnellfeuerpistolenschützen erst am Dienstag im Flugzeug, weil ihre Wettbewerbe am Sonntag, 9. September, ausgetragen werden.

Bundestrainer sieht die Mannschaft in Medaillennähe

Einen Platz unter den ersten fünf hat der Bundestrainer als Ziel für die Junioren-Mannschaft mit der Schnellfeuerpistole ausgegeben; dem bei der deutschen Meisterschaft bei den Junioren II erfolgreichen Florian Peter (Hubertus Klein-Welzheim) traut er gegen die starke internationale Konkurrenz einen Finalplatz am ehesten zu. Der bleibt aber auch das Ziel von Christoph Lutz, der die Disziplin als Quereinsteiger erst im Vorjahr für sich entdeckte. Nach einem 19. Platz bei der separat ausgetragenen Junioren-WM in Suhl 2017 war die erfolgreiche Teilnahme am Junioren-Weltcup 2018 in Suhl mit Einzelplatz 16 und Bronze mit der deutschen Mannschaft der erste Schritt zur Aufnahme in die gemeinsame WM-Mannschaft dieses Jahres.

Bei WM-Qualifikationen immer unter ersten Drei

Es folgten jeweils Plätze unter den ersten Drei bei den beiden ebenfalls in Thüringen ausgetragenen WM-Qualifikationswettbewerben Anfang und Ende Juli, aus denen sich Florian Peter, Christoph Lutz und Florian Jäger (Suhl) als die drei besten Junioren durchsetzten. Seine Nominierung bestätigte Christoph Lutz wenig später beim Alpencup in Chateauroux (Frankreich), bei dem er Dritter mit der Schnellfeuerpistole hinter Florian Peter und dem Franzosen Clément Griffier wurde. Mit der Sportpistole kam er nach dem Endkampf auf Platz acht, nachdem er die Qualifikation als Sechster abgeschlossen hatte. Dazu gab es einen klaren Mannschaftssieg vor Frankreich.

Insgesamt 32 Juniorinnen und Junioren kämpfen in Asien bei der seit gestern bis zum 15. September laufenden Weltmeisterschaft um die Medaillen. Dabei geht es für die Spitzenschützen des Verbandes auch um die ersten Quotenplätze für die nächsten Olympischen Spiele in Tokio 2020.

Um in Japan an den Start zu gehen, müssen die DSB-Schützen zwei Bedingungen erfüllen: Erstens müssen sie mindestens einen (maximal zwei pro Disziplin) Quotenplatz gewinnen, zum Zweiten müssen sie sich über internationale Wettkämpfe für das Top Team Tokio (TTT) qualifizieren. Die TTT-Schützen schießen dann vor Tokio in einer internen Qualifikation die deutschen Olympia-Starter aus. Den Status erringen sie durch Platz eins bis acht im Einzel oder Platz eins bis vier im Mixed bei Weltcup oder EM beziehungsweise bei Platz eins bis zehn in Changwon.