Edmund Großmann erhofft sich mehr Klarheit beim Gedankenaustausch zur Fusion und der Zukunft des Schützenbezirks. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Sportschießen: Zukunft des Bezirks und der Kreise völlig offen / Informationsabend am 9. März im Schützenhaus in Rötenbach

Wie stellen sich die Kreisvereine zur geplanten Fusion des Schützenkreis Calw mit den Kreisen Böblingen und Leonberg?

Diese Frage, und die Zukunft des Schützenbezirks Stuttgart sind Kern eines Gedankenaustauschs, zu dem Kreisoberschützenmeister Edmund Großmann am kommenden Montag 9. März, um 19 Uhr ins Schützenhaus nach Rötenbach einlädt.

"Ich möchte alle Verantwortlichen und interessierten Schützenfreunde in unseren Kreisvereinen bitten, an diesem für uns alle wichtigen Informations- und Diskussionsabend teilzunehmen", erklärte der Sommenhardter.

Für das Kreisschützenmeisteramt sei es wichtig ein Feedback zu bekommen, wie die Vereine über eine Fusion sowie den Fortbestand des Schützenbezirks Stuttgart denken.

Seit Jahren bemüht sich der Württembergische Schützenverband (WSV) eine Reform seiner Strukturen auf den Weg zu bringen. Die Mitgliederzahlen sind im Sinkflug, die Nachwuchsarbeit tendiert bei nicht wenigen Vereinen Richtung Nullpunkt, die Funktionärsstruktur ist überaltert. Es fehlt vielerorts an der Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern.

Die scheitert immer mehr an den gestiegenen Anforderungen durch die Schaffung neuer Disziplinen und Klassen und der damit einhergehenden Regelwut des Deutscher Schützenbunds (DSB) auf der einen Seite, auf der anderen sehen sie sich die Verantwortlichen immer mehr Fragen zum Steuer- und Waffenrecht, zu den Anforderungen seitens des Wirtschaftskontrolldienstes oder bei der Aufbewahrung der Sportgeräte und der Abnahme von Schießständen ausgesetzt.

Die vom Kreischef im Rahmen des Kreisschützentages angesprochene Interessenlosigkeit an der geplanten Verbandsstruktur beruht wesentlich auf dem Umstand, dass die Vereine voll damit ausgelastet sind, ihren "eigenen Laden" am Laufen zu halten.

Aktuell geht es bei den anstehenden Hauptversammlung vielerorts in erster Linie, darum die einzelnen Ämter zu besetzen und diejenigen, bei denen im Schützenkreis Calw die Abnahme ihrer Schießanlagen angestanden hatte, sehen ihre aktuellen Sorgen ohnehin auf einer ganz anderen Ebene als die des Verbands, der für die teils kaum noch nachvollziehbaren neuen Richtlinien zumindest mit verantwortlich gemacht wird.

Dasa das Verhältnis zwischen denen "da oben" und denen "da unten" nicht unbedingt am besten ist, war beim Informationsabend des Landesverbands im Herbst 2019 in Althengstett zu spüren.

Der WSV hat sich entgegen den ursprünglichen Absichten, die Entscheidung über die Zukunft der Bezirke am Landesschützentag zu fällen, ganz clever aus der Verantwortung geschlichen und diese den Bezirken per Rundschreiben übertragen.

Für den Bezirk Stuttgart mit den Kreisen Calw, Böblingen, Esslingen, Leonberg, Stuttgart und Waiblingen heißt das im Klartext, dass am 21. März beim 66. Bezirksschützentag in Stuttgart über die Beibehaltung oder die Abschaffung des Bezirks abgestimmt wird.

Was die Fusion der Schützenkreise Calw, Böblingen und Leonberg betrifft, lässt der Verband der Basis freie Hand. "Die Leute vor Ort wissen am besten, wer zueinander passt und was machbar ist" hatte Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lange erklärt.

Damit halten in dieser Frage die Kreisoberschützenmeister Edmund Großmann (Calw), Norbert Struck (Leonberg) und Lothar Waldenmaier (Böblingen) den "Schwarzen Peter" in der Hand.