Einen Fahneneinmarsch mit dem Bezirksbanner wie zuletzt 2019 in Dornhan wird es coronabedingt beim letzten Bezirksschützentag am 16. Mai nicht geben.Foto: Eichert Foto: Schwarzwälder Bote

Sportschießen: Neustrukturierung des Württembergischen Schützenverbandes bringt große Veränderungen für Vereine und Bezirke

Der Württembergische Schützenverband stand 2020 im entscheidenden Stadium seiner Neustrukturierung, als Corona auch über die Schützen hereinbrach.

Das letzte Jahr sollte das Jahr der entscheidenden Etappen in der Neustrukturierung des Württembergischen Schützenverbandes (WSV) und seiner Schützen-Vereine, -Kreise und -Bezirke werden. Eine Neustrukturierung des WSV und seiner nachgeordneten Gliederungen stand da schon etliche Jahre im Raum. Dass es in der WSV-Struktur dringendst zu Änderungen kommen muss, verdeutlich unser Schützenbezirk (SB) Schwarzwald-Hohenzollern (SWHZ) mit seinen fünf Schützenkreisen Freudenstadt, Neckar-Zollern, Tuttlingen, Rottweil und Zollern Alb.

Amt des BOSM mussneu besetzt werden

Beim letzten abgehaltenen Bezirksschützentag im April 2019 in Dornhan stellte nämlich der seitherige Bezirksoberschützenmeister (BOSM) Albert Bähr nur wenige Tage vor dem Schützen-Treffen sein Amt zur Verfügung. Damit lastete der Bezirksschützentag auf seinem Stellvertreter, dem 1. Bezirks-Schützenmeister Karl-Heinz Hofmeister, der sich in Dornhan hernach als BOSM zur Verfügung stellte.

Inzwischen ist er wie auch die restlichen Mitglieder des Bezirksschützenamtes wegen dem Corona-Stillstand zwar noch im Amt, aber nicht mehr bereit, auf Bezirksebene ein Amt zu übernehmen – wie die restlichen Mitglieder des Bezirksschützenmeisteramtes auch. Sollte die vom WSV vorgeschlagene Auflösung des Schützenbezirk SWHZ von einem der fünf hiesigen Schützenkreise abgelehnt werden, müsste eine komplette Neubesetzung des Bezirksschützenamtes erfolgen. Eine solche Neubesetzung aller Funktionen (außer Sportleiter) ist nach Ansicht von BOSM Hofmeister allerdings ziemlich unrealistisch. Bei verschiedenen Gesprächen in den fünf Schützenkreisen des Bezirks tendierte der überwiegende Teil der Mitglieder zur Bezirksauflösung – die Schützenkreise geschlossen. Der für unseren SB entscheidende Bezirksschützentag (BST) am 21. März vergangenen Jahres in Musbach musste wegen der Corona-Epidemie abgesagt werden.

Bei einem Fortbestand des Schützenbezirks würde dieser, wie bisher, weiter im WSV vertreten sein. Aber ohne Sportbetrieb, denn die bisherige Bezirksebene ist im Rundenbereich und die Meisterschaften betreffend bereits aufgelöst worden. Die Rundenwettkämpfe werden außer den Kreisligen vom WSV und seinen Liga-Obleuten betreut und bei den Meisterschaften geht es direkt aus den Schützenkreisen zur den Landesmeisterschaften.

Einen Schritt weiter geht es jetzt mit der Einladung zum außerordentlichen Bezirksschützentag 2021 am Sonntag, 16. Mai. Der vermutlich letzte BST, zu dem hiermit satzungsgemäß und fristgerecht eingeladen wird, ist auch sonst einmalig. Da wegen Covid-19 und den Lockdown eine Präsenzveranstaltung äußerst schwer planbar und vermutlich kaum durchzuführen wäre, beschloss das Bezirksschützenmeisteramt einen außerordentlichen Bezirksschützentag als schriftlicher Schützentag durchzuführen. Dies ist aufgrund Artikel 2 § 5 (3) des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der Covid-19Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht vom 27. März 2020 möglich.

Im angenommenen Fall der Bezirks-Auflösung stellt sich die Frage: Wie und zu welchen Gunsten wird die Bezirkskasse aufgelöst und bei wem verbleibt das schöne Bezirksbanner? Als Untergliederung des Verbandes gehören die Restbestände eines aufgelösten Bezirks dem WSV, der aber nach jetzigem Stand wahrscheinlich zugunsten der SK verzichten würde. Die Aufteilung der Kassenreste erfolgt dann entsprechend der Anzahl der Mitglieder in den Kreisen.

Das Bezirksbanner betreffend hat das Bezirksschützenmeisteramt noch keine Entscheidung über die endgültige Verwahrung getroffen, zumal das Banner verschmutzt ist und entsprechend teuer zu restaurieren wäre. Derzeit wird es nach dem letzten Bezirksschützentag noch in Dornhan aufbewahrt.

Dieser außerordentliche Bezirksschützentag (BST) beschränkt sich auf drei Abstimmungen in schriftlicher Form per Briefwahl:1. Entlastung des Bezirksschützenmeisteramtes für das Geschäftsjahr 2019.2. Entlastung des Bezirksschützenmeisteramtes für das Geschäftsjahr 2020.3. Abstimmung über den Fortbestand des Bezirkes Schwarzwal-Hohenzollern. Die Abstimmung erfolgt durch Briefwahl mit den entsprechenden Stimmen der 110 Vereine und stimmberechtigten Ehren- und Schützenmeisteramtsmitgliedern. Die Auszählung der abgegebenen Stimmen erfolgt durch die Wahlkommission in der Besetzung mit Robert Nübel, Ehrensportkreispräsident Rottweil, als Vorsitzender und den Kreisoberschützenmeistern Wolfgang Musch, SK Zollern Alb, und Andreas Seifer, SK Neckar-Zollern, als Beisitzer. Die weiteren Regularien sind den Vereinen bereits zugegangen.

Das Wahlergebnis wird dann zeitnah auf der Homepage des Bezirkes Schwarzwald-Hohenzollern (http://www.bezirk-swhz.de/) veröffentlicht.