Beim "Sportpark Dammenmühle" geht es um die Zukunftssicherung für vier Vereine: Das machte die SPD bei ihrer Vor-Ort-Aktion deutlich.
Lahr – Die SPD-Fraktion informierte sich im Rahmen der zweiten Vor-Ort-Aktion des Sommers über Sachstand und Planung des aktuell im unteren zweistelligen Millionen-Bereich kalkulierten Großprojekts. Gegenüber Verwaltung und beteiligten Vereinen ließ man dabei angesichts der zu erwartenden langfristigen Entwicklungen keinen Zweifel, mit vollem Einsatz hinter dem Projekt zu stehen.
Amtsleiterin Senja Dewes rekapitulierte vor rund 20 Interessierten, die Ursprungsplanung zielte erst einmal auf sportliche Entwicklungen ab. Im Austausch mit den Vereinen habe die Projekt-Idee durch eine Sport-Kita ein neues Gesicht erhalten. Die Kita sei "ein Schlüssel des Projekts", unterstrich Dewes. Bürgermeister Guido Schöneboom zeichnete nach, dass Verwaltung und Vereine seit 2017 intensiv intern, aber auch miteinander diskutierten. 2018 begannen Planungen, ehe der Gemeinderat im Juni einen Grundsatzbeschluss zur Verwirklichung der Kita fällte.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Roland Hirsch betonte, auf halber Projektstrecke dürfe kein Stillstand eintreten.
Beim 90-minütigen Rundgang über das Areal sprachen auch die Vereinsvertreter viele Themen an. Die Vorsitzenden Bernd Dahlinger vom Hockeyclub und Bernd Frischauf vom Tennisclub sehen in der geplanten Fusion ihrer Vereine zum Großverein mit zwei Abteilungen Chancen. Entstehen soll unter anderem ein gemeinsames, zentrales Vereinsheim, während das alte TCL-Vereinsheim abgerissen wird. Die Fusion erfordere ihre Zeit, da auch rechtlich alles sauber abgewickelt werden soll. "Wir haben viele Vereine in Deutschland, die beide Sportarten anbieten. Das kann gut werden", so Dahlinger. Er sah in der Sport-Kita "ein Modell, das Lahr neue Möglichkeiten eröffnen kann".
Frischauf legte dar, dass "alle vier Vereine für die Mitglieder Großes erreichen möchten. Es wäre wichtig, gerade auch für Schulkinder Synergien zu schaffen". Zur Kita verdeutlichte Dewes: "Hier geht es nicht um ein Nachwuchs-Leistungszentrum. Vielmehr werden Ballschule und Aspekte der Motorik wichtig sein."
Frank Müller, Vorsitzender des SC Lahr, dankte der Stadt, dass der einstige TGB-Platz den Kickern zur Verfügung gestellt wurde. Angesichts von rund 500 Aktiven seien Kapazitäten zum Trainieren begrenzt. Zudem wolle man perspektivisch den Umstand zweier Strandorte (Dammenmühle und Klostermatte) hinter sich lassen. "Es sollte schon heißen: ein Verein, ein Standort", so Müller. Er wies auf Themen wie fehlende oder in schlechtem Zustand befindliche sanitäre Anlagen am TGB-Platz – hier sagte die SPD Unterstützung zu – oder den in schlechtem Zustand befindlichen, 15 Jahre alten Kunstrasen hin. Auch das Clubheim stoße an Grenzen und bringe Themen mit sich, zeigte Müller auf.
Im Dammenmühle-Stadion zeigten sich Jürgen Kattinger vom Vorstand des TV Lahr und Leichtathletik-Abteilungsleiterin Johanna Wolfsperger dankbar über die Maßnahmen im Zuge des Landesturnfests. Die Kooperation mit dem SC Lahr funktioniere gut. Das Ziel sei, die Leichtathletik-Anlagen "Stück für Stück zu erneuern", beschrieb Wolfsperger.
In Phase eins soll der Hockeyclub Lahr von der jetzigen Anlage auf den neu anzulegenden "alten" Hockeyplatz zurückkehren. Der jetzige Kunstrasenplatz soll zum Allwetter-Rasen für den SC Lahr umgewidmet werden. Phase zwei sieht eine Neuordnung der Verkehrsbeziehungen rund ums gesamte Areal am "Unteren Dammen" und die Kita-Zufahrt vor. Phase drei sieht die Verkehrsbeziehungen im weiteren Mittelpunkt, zudem eine Sanierung des SC-Clubheims. Auf Nachfrage erläuterte Senja Dewes, 2023 seien Bebauungsplan und Gebäudeplanung Themen. 2024 könnten Kunstrasen und Kita baulich beginnen. Projektphase zwei könnte 2026 starten, das Großprojekt im besten Fall 2027/28 abgeschlossen werden.