Der SV Flözlingen mischt weiterhin die Oberliga Baden-Württemberg auf Foto: Schleeh

Gewichtheben: SV Obrigheim II nach 3:0-Heimerfolg abgelöst. Marc Lauble Matchwinner im Reißen.

Der SV Flözlingen mischt weiterhin die Oberliga Baden-Württemberg auf. Das Team von Trainer Reiner Müller verbuchte den vierten 3:0-Sieg in Folge und übernahm damit die Tabellenspitze. Die Serie hielt auch gegen den "ewigen Rivalen" aus Obrigheim.

Mit 468,2:405,6 Relativpunkten (RP) setzten sich die Eschachtäler deutlich durch. Im Reißen war es noch knapp, kämpfte sich der SV Flözlingen zu einem 165,1:158,3-Sieg, während das Stoßen mit 303,1:247,3 RP an die Gastgeber ging. In der erneut vollbesetzten SV-Halle wurde den über 150 Zuschauern von beiden Mannschaften wieder ein begeisternder Wettkampf geboten. Dabei bereiten die Duelle gegen die Reserve des SV Germania aus dem Odenwald den Schwarzwäldern schon immer im Vorfeld großes Kopfzerbrechen.

"Man weiß letztlich nie genau, mit welcher Mannschaft sie antreten", so Reiner Müller, Coach des SVF. Auch diesmal war der SV Obrigheim II für eine Überraschung gut, bot mit Celina Schönsiegel, Angelina Ursolino und Sarah Döll gleich drei Amazonen auf. "Nach dem, was Obrigheim auf seiner Homepage für eine Mannschaft ankündigte, hatte ich mit einem ganz engen Wettkampf gerechnet, doch beim Wiegen war klar, dass wir gewinnen können", erklärte SVF-Trainer Müller.

SV Obrigheim II immer für Überraschung gut

Somit kam der ersten Disziplin "Reißen" entscheidende Bedeutung zu. Hier avancierte Marc Lauble zum Matchwinner. Vor den letzten beiden Versuchen der Gastgeber führte der SV Obrigheim II hauchdünn. Marc Lauble musste seinen dritten Versuch in die Wertung bringen, dabei gingen die Eschachtäler kein Risiko. "es reichte, wenn Marc ein Kilo mehr zur Hochstrecke bringt", erklärte Reiner Müller. Somit reichte die Steigerung von 112 auf 113 Kilo. Und der Jubel war groß unter den Zuschauern, als 22-Jährige die Vorgabe erfüllte. Somit war es nur noch Formsache, als Oliver Jauch zum Abschluss im Reißen 146kg Richtung Hallendecke stemmte. Wäre Lauble gescheitert, hätte Jauch steigern müssen.

Es kommt auf jedes Kilogramm an

Bis dahin vollzog sich ein ständiger Führungswechsel, denn die Gäste aus dem Kreis Mosbach kamen mit dem Vorhaben nach Flözlingen, zumindest den Punkt im Reißen mitzunehmen. "Wir brauchen jedes Kilo", wusste Stefan Jauch, Pressesprecher des SVF, dass es auf eine knappe Entscheidung hinauslaufen würde. Beide Mannschaften leisteten sich jeweils drei Fehlversuche im Reißen. Doch "die starken Männer der Eschachtäler", wie Jauch kommentierte, sorgten dafür, dass der Punkt an den SVF ging.

In der Disziplin "Stoßen" konnte sich der SV Flözlingen schnell einen Vorsprung erarbeiten, zeichnete sich der Sieg vorzeitig ab. Vor allem auch, als bei den Gästen Niklas Rippberger nach seinem ersten Versuch auf eine Fortsetzung verzichtete. Zwar stellte der SV Obrigheim II um, ging der 18-jährige Janne Soldner für Sarah Döll im Stoßen an die Hantel, doch das konnte die Niederlage der Germania nicht mehr verhindern.

Ohne den ganz großen Druck konnten die Heber des SV Flözlingen auflegen lassen, auch wenn Sina Lauble, Philipp Mayer sowie Oliver Jauch jeweils im dritten Versuch scheiterten. Den Sieg der Eschachtäler wollte Oliver Jauch "versüßen", einen neuen Rekord im Stoßen aufstellen. Doch die Steigerung um zehn Kilo von 171 auf 181kg war dann auch für den Ausnahmeathlet des SV Flözlingen noch zu groß – zumindest an diesem Abend.

Mit 110,0 RP hatte Oliver Jauch entscheidenden Anteil am Sieg der Gastgeber. Marc Lauble steuerte 94,2 RP bei, seine Schwester Sina lag knapp dahinter mit 90,0 RP. Michael Kiock, der wie Marc Laube und Daniel Ohnmacht (54,8 RP) alle Versuche in die Wertung bringen konnte, erreichte 60,0 RP. Philipp Mayer komplettierte das Ergebnis mit seinen 54,8 RP.

Kein perfekter Kampf, aber drei Punkte

"Es war kein perfekter Wettkampf von uns", so Trainer Reiner Müller, was er auch auf einige Einflüsse wie berufliche und private Verpflichtungen seines Teams zurückführte. "Entscheidend ist, dass wir die drei Punkte haben", fügte er an. Der SV Obrigheim II hatte in der erst 14-jährigen Celina Schönsiegel (85,0 RP), Ruben Hofmann (84,0) und Kevin Ockert (60,0 RP) seine stärksten Heber.

Info

Da der eingeteilte Kampfrichter Ernst Zink wegen Erkrankung ausfiel einigten sich beide Mannschaften darauf, dass Thorsten Hauß vom SV Germania Obrigheim den Wettkampf in Flözlingen leitet.

Hauß ist zudem auch im Besitz einer entsprechenden Lizenz, wurde von beiden Teams für seine faire Leitung gelobt.