Mit Leidenschaft im Spiel: Eine sehenswerte Partie lieferten sich die Mannschaften von Coburg und Zürich II. Coburg gewann am Ende mit 4:3. Foto: Wagner

Kanu-Polo: Ausrichter dreht bei 10. Auflage des internationalen Turniers im Neckarbad auf.

Es spritzt und brodelt, Körper und Boote prallen gegeneinander im Neckarbad in Horb. Wie ein Fischschwarm, der sich ums Essen balgt, sieht es aus, wenn zwei Teams beim Kanu-Polo um den blau-gelben Wasserball kämpfen. Im Gegensatz zu den stillen Fischen schreien und rufen die Spieler aber laut – es geht ja auch um etwas.

 

Bereits zum zehnten Mal hat der ASV Horb nun sein internationales Kanu-Polo-Turnier ausgerichtet, "und das war einmal mehr ein voller Erfolg", sagt Kathrin Skowronek, die neuerdings das Ruder der Kanuabteilung übernommen hat und damit Sebastian Blume ablöst, der sich fortan im Vorstand einbringt.

Skowronek sagt das nicht nur mit Hinblick auf die rege Teilnahme, 20 Mannschaften kämpfen in der Wasserschlacht um den begehrten Titel, gut 150 Leute – Spieler und Zuschauer – sind vor Ort: "Für uns vom ASV war es extrem ereignisreich. Wir hatten uns eigentlich gar nicht viel ausgerechnet respektive auf einem der letzten Plätze gewähnt. Und plötzlich stehen wir im Halbfinale". Da geht das Team dann recht deutlich unter, mit 0:9 verliert der Ausrichter gegen Hamburg/Liblar, die später im Finale gegen Neckarau mit 4:5 verlieren werden.

Ähnlich knapp wird es für die Horber im Spiel um Platz drei gegen die Schweizer Mannschaft aus Rapperswil-Jona. Wie Wasser-Zentauren wirken die Spieler, als seien Boot und Körper eins. Mit unglaublicher Geschwindigkeit flitzen sie über das Spielfeld, donnern mit ihren Karbonbooten aufeinander zu, fahren übereinander, schubsen und schieben in den Zweikämpfen. Geschützt sind sie durch vergitterte Helme und dicke Westen, die Schläge mit dem Paddel abmildern sollen.

In der ersten Halbzeit liegen die Horber zurück, dann kämpfen sie sich wieder ran, liegen in Hälfte zwei zwischenzeitlich sogar vorne. "Am Ende hat es aber leider nicht gereicht, wir haben 5:6 verloren", sagt Skowronek. Das tut der Stimmung gleichwohl keinen Abbruch. Skowronek freut sich, mit dem für das österreichische Team aus Linz an den Start gehenden Markus Mendy Swoboda einen Spieler mit Behinderung dabei zu haben: "Er spielt ohne Beine, und das, wo doch die Arbeit mit den Füßen eine so wichtige Funktion in diesem Sport einnimmt."

Eins ist für Skowronek überdies klar: "Wir machen mit dem Turnier auch künftig so weiter. Ich trete nun zwar in große Fußstapfen, aber Sebastian Blume unterstützt mich noch." Das klingt nach Zusammenhalt und viel Enthusiasmus – genau das, was auch den Kanu-Polosport ausmacht.