So könnte das neue Bad im Neckarpark aussehen. Foto: Stadtplanungsamt

Ende Juni will die Landeshauptstadt einen neuen Anlauf unternehmen, um Zuschüsse für ein Sportbad mit 50-Meter-Becken im Neckarpark zu erhalten. An der Mercedesstraße stünden zwei Flächen zur Wahl.

Stuttgart - Für das von der Stadt geplante Sportbad im Neckarpark sollen bis zum 30. Juni neue Zuschussanträge beim Land und Bund gestellt werden. Das sagte Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) am Mittwoch vor dem Verwaltungsausschuss. Grüne und SPD fordern jetzt, über den Standort an der Mercedesstraße noch im Mai zu entscheiden. Zwei Flächen stehen zur Wahl.

Beim Land, genauer vom Landesausschuss zur Förderung des Leistungssports (LAL), und dem Deutschen Schwimmverband hatte Stuttgart zuletzt wenig Unterstützung erhalten. Der LAL sah keine Möglichkeit, das neue, mit bis zu 27 Millionen Euro veranschlagte Bad überhaupt zu bezuschussen. Der Schwimmverband sprach sich dafür aus, Geld in den Standort Rostock zu stecken.

Am Dienstag sprach Föll mit Vertretern mehrerer Sportverbände. Es gebe einen „gemeinsamen Willen zur Realisierung“, sagte er am Mittwoch. Stuttgart sei und bleibe einziger Bundesstützpunkt für Wasserball im Süden der Republik mit 18 Kaderathleten und „außerordentlich positiver Nachwuchsentwicklung“. Die Schwimmverbände sähen eine „grundsätzliche Förderfähigkeit“. Klaus Tappeser, Präsident des Württembergischen Landessportbundes, bestätigte: „Es gibt keine Konkurrenz zu Rostock.“ LAL, Olympia-Stützpunkt Stuttgart, Deutscher wie Württembergischer Schwimmverband würden Förderanträge vorbereiten. Wie hoch ein Zuschuss sein könnte, ist aber völlig unklar.

Föll will die Anträge mit den Zahlen aus dem jüngsten Architektenwettbewerb unterfüttern. Der ist aber Makulatur, weil der Gemeinderat einen neuen Standort fordert. Föll und die CDU plädieren für die Fläche am alten SSB-Areal bei der Feuerwache Cannstatt, Grüne und SPD für die Mercedesstraße nahe der Schleyerhalle, wo auch ein Hotel entstehen könnte.

Das Sportbad mit 50- und 25-Meter-Becken soll die 23 Jahre alte Traglufthalle über dem Inselbad und das Hallenbad in Cannstatt ersetzen. Finanziert werden kann es aus Sicht von Föll erst ab 2018, weil zuvor der Neubau im Mineralbad Berg anstehe. CDU, SPD und FDP sehen das Sportbad als dringlich an. Grüne und SPD wollen mit der Entscheidung über den neuen Standort nicht mehr warten. Über ihn soll abgestimmt werden, noch ehe der Zuschussantrag gestellt wird. „Wir müssen im Mai darüber entscheiden“, so Manfred Kanzleiter (SPD).