Das beliebte Sportevent „Jump&Fly“ wurde im vergangenen Jahr im Hechinger Weiherstadion ausgetragen. (Archivfoto) Foto: Kauffmann

Im vergangenen Jahr haben Spitzenathleten noch für zwei Weltrekorde im Hechinger Weiherstadion gesorgt. Nun übersteigen die finanziellen Forderungen des Weltverbands die Kapazitäten des austragenden Vereins LG Steinlach-Zollern.

Die Spitzensport-Veranstaltung „Jump&Fly“ der LG Steinlach-Zollern (LGSZ) findet künftig wohl nicht mehr statt. Vorstandsmitglied Martin Grundmann nennt unserer Redaktion mehrere Gründe, weshalb das beliebte Leichtathletik-Meeting für den Verein nicht mehr zu stemmen ist.

 

Einerseits sei da die finanzielle Komponente: Das „Jump&Fly“ unterliege dem Dach des Weltverbands. Die geforderten Lizenzgebühren von dessen Seite für die Rechte der Veranstaltung seien gestiegen und für einen „kleinen“ Verein wie die LGSZ nicht mehr darstellbar. Das Problem: Die Lizenzierung des Wettbewerbs ist nötig, um bei der Veranstaltung Weltranglistenpunkte vergeben zu dürfen. Und genau diese ziehen wiederum die Top-Athleten an, die das „Jump&Fly“ so bekannt und beliebt gemacht haben. So steht es auch in der neuesten Vereinszeitung der LGSZ geschrieben.

Organisationsaufwand ist „immens“

Schon in den vergangenen Jahren sei die Prestigeveranstaltung aus wirtschaftlicher Perspektive „sehr anspruchsvoll“ gewesen, auch wenn man nie rote Zahlen geschrieben habe. Schließlich habe auch der freie Eintritt die Besucher angezogen.

Aber nicht nur monetäre Gründe hätten zum Aus der Leichtathletik-Veranstaltung geführt. Auch der organisatorische Aufwand sei „immens“, informiert Grundmann weiter. Erschwerend dazu komme, dass die Hauptorganisatoren Dieter und Claudia Schneider sich zur Ruhe gesetzt haben. Es entspreche quasi einer Vollzeitstelle, gute Athleten zu bekommen, den Kontakt zu halten und so den Rahmen für das „Jump&Fly“ zu schaffen. „Diese Kapazitäten haben wir im verkleinerten Vorstandsteam so nicht mehr.“

Seit dem vergangenen Jahr leiten Grundmann, Ole Ahrens und Petra Becker als Trio die LGSZ. Stand jetzt sei es daher auch im Hinblick auf die kommenden Jahre nicht vorstellbar, das „Jump&Fly“ nochmals auszutragen.

Zuletzt wechselte der Veranstaltungsort jährlich zwischen dem Ernwiesenstadion in Mössingens Stadtteil Belsen und dem Weiherstadion in Hechingen. Zu Gast waren 2024 Spitzenathleten aus 16 Ländern im Hechinger Weiherstadion, darunter auch Para-Sportler wie Niko Kappel. Unter anderem wurden zwei Weltrekorde aufgestellt. Auch das Einbeziehen dieser inklusive Komponente machte die Veranstaltung einzigartig.

Als Ersatz ist ein Meeting für den Nachwuchs vorgesehen

Statt dem „Jump&Fly“ möchte die LGSZ bei ihren Veranstaltungen den Fokus noch stärker auf den Nachwuchs legen: Für den 20. September sei im Ernwiesenstadion daher eine Nachwuchsmeeting für Teilnehmer bis zur U 14 vorgesehen. Gerade in diesen Jahrgängen gebe es nicht viele Wettkämpfe, weiß Grundmann. „Und diese Größenordnung ist für uns auch zu stemmen.“ Auf die Arbeit der LGSZ mit jungen Athleten ist er ohnehin stolz. „Was wir in diesem Bereich in den vergangenen Jahren geleistet haben, hätte ich mir nicht vorstellen können.“