Junge Musiker aus drei Nationen genießen gemeinsam mit ihren Lehrkräften den Applaus des Publikums. Foto: Baur

Musik verbindet über Ländergrenzen hinweg. Junge Musiker aus Deutschland, Rumänien und Israel haben im Stauffenbergschloss ein musikalisches Zeichen für Solidarität und Freundschaft gesetzt.

Albstadt-Lautlingen - Das Resultat des internationalen Jugendaustauschs "Spitzenklänge" zeigen die jungen Musiker in drei Konzertabenden: Einer fand nun im Stauffenbergschloss in Lautlingen statt. Der Einladung sind viele musikaffine Zuhörer sowie die Familien der Musiker gefolgt.

 

In dem Programm "Spitzenklänge" fördern angesehene Fachlehrer begabte junge Künstler mit zusätzlichen Unterrichtsstunden, Workshops und Meisterkursen. Durch den Austausch mit Musikern aus Israel und Rumänien wachsen die Nachwuchsmusiker über sich hinaus und bekommen neue Erfahrungen und Motivation.

"Musik verbindet"

Das Motto der Kooperation liegt auf der Hand: "Musik verbindet". Laut Oberbürgermeister Klaus Konzelmann sei es gerade in der aktuellen Zeit wichtig, Freundschaften auch über Grenzen hinaus zu pflegen. Damit verbunden richtete er seinen Dank an den Vorsitzenden des Vereins Spitzenklänge, Siegfried Braun aus. Auch Renate Musat, neben Delia Jacob und Monica Noveau eine der drei treibenden Kräfte hinter den Konzerten, spricht von der schönen Entwicklung, wie auf dem Ebinger Waldheim aus drei kulturell und menschlich verschiedenen Gruppen innerhalb kurzer Zeit ein vorbildliches Team entstand.

Die Jugendlichen haben schließlich nicht nur zusammen musiziert, sondern auch gespielt, gelacht und geplaudert – und sich dabei noch besser kennengelernt.

Ursprung liegt im Geselligen

Der Ursprung der Aktion liegt ebenfalls im Geselligen, in Freundschaften über Ländergrenzen hinweg. Die Leitpersonen des Vereins kennen sich noch aus jungen Tagen und sind bis heute miteinander befreundet. Gemeinsam gingen sie zur Schule, an die Uni und übermittelten bereits in ihrem Heimatland Rumänien ihr Wissen an junge Musiker. Unterstützt wird die Leitgruppe von Viktor Jacob, dem Ehemann von Dalia Jacob, dem Komponisten Bogdan Georgesco sowie den zwei jungen Pianisten Andrea Eva Bodea und Timea Böhm-Grebur.

Seinen Ursprung hat das Projekt "Spitzenklänge" im Jahr 2016 mit dem Leitgedanken, Kinder und Jugendliche aus dem Zollernalbkreis mit besonderem musikalischem Talent zu fördern.

Solo am Klavier

Eröffnet wurde das Konzert von einem Streichquartett op. 18 Nr. 1 F-Dur mit Shiraz Natanzon und Guy Ziv Gover an den Violinen und Aya Sagiv und Shira Levy am Violoncello mit dem zweiten Satz "Adagio affettuoso ed appassionato"von Ludwig van Beethoven. Anschließend folgte das Klavierstück "Doktor Gradus ad Parnassum" von Claude Debussy, gespielt von Şerban Butuza Noveanu.

Im Anschluss spielte Daniel Rareş Şiclovan an der Violine mit Begleitung von der Pianistin Theodore Mihai Mezei den "Danse espagnole La vida breve Molto ritmico" von Mauel De Falla. Theodore Mihai Mezei begleitete mit dem Klavier später auch Naomi Cusursuz mit der Violine zu dem Stück "Le grande Tango" von Astor Piazzola und beendete das Konzert mit einem Solo am Klavier: "Burlesca" von George Enescu.

Diebolds brillieren

"Joujou pour Ma Dame" gab Ana-Maya Brumar am Klavier zum Besten sowie "Mazurca" aus der "Cindarella Suite" mit Yaali Mamerud an der Violine. Die junge Dozentin Timea Böhm-Grebur war nach einer kleinen Pause an der frischen Luft mit dem Werk "Kol Nidrei" im Zusammenspiel mit Aya Sagiv an der Viola zu bewundern. Auch das vorletzte Lied, der "Wedding Dance: Sher" gab sie mit Violinistin Shira Hofman zum Besten.

Emily Diebold an der Violine, Shira Levy am Violoncello und Jan Luka Diebold am Klavier verzauberten das Publikum mit "Nocturne Nr.2 für Klaviertrio" von Ernst Bloch.

Der Albstädter Jan Luka Diebold ist nicht nur preisgekrönter Pianist, sondern macht sich auch als Komponist einen Namen. Das Stück "Novelette Nr. 1 Es-Dur" stammt aus seiner Feder.

Nicht so leicht einzuüben

Das Finale sah etwas anders aus als ursprünglich geplant: Wegen einer entzündeten Hand konnte das Trio mit Daniel Rareş Şiclovan, Naomi Cusursuz und Laurenz Mauz nicht auftreten – innerhalb kurzer Zeit ist es schwer, auf hohem Niveau die Stücke einzuproben.

Für Publikum wie auch für die Musiker war der Konzertabend einer, der die Herzen im Takt schlagen ließ und das Motto "Für Freundschaft und Solidarität in einer friedlichen Welt" hinaustrug – schließlich zeigt das Logo von "Spitzenklänge" der Sinusrhythmus des Herzens, der den musikalischen Takt den Abends angab.