Den Kindern soll ein normaler Alltag ermöglicht werden. Die Schulen sind aber überfüllt. Foto: Silberzahn

Die Katholische Spitalstiftung bringt weitere Hilfslieferungen nach Boryslaw in der Westukraine. Ab Montag, 16. Mai, kann wieder gespendet werden, ehe am 3. Juni der sechste Hilfstransport startet.

Horb - Der schreckliche Krieg in der Ukraine dauert jetzt schon seit vielen Wochen – ein Ende ist nicht in Sicht. Die Hilfslieferungen der Katholischen Spitalstiftung Horb ins Sozialzentrum der Kleinstadt Boryslaw unweit der polnischen und ungarischen Grenze werden dankbar angenommen, wie Peter Silberzahn, Koordinator der Hilfstransporte, in einem Schreiben an unsere Redaktion berichtet.

Pfarrer Pidlubnyi dankt Horbern

Pfarrer Peter Pidlubnyi und sein Team arbeiten vor Ort unermüdlich für die Flüchtlinge, die sich hilfesuchend an das Sozialzentrum wenden und bringen einen Teil der Horber Hilfsgüter sogar an die Notunterkünfte in der Stadt Boryslaw – seit 2001 besteht eine Partnerschaft mit der dortigen ukrainisch-griechisch katholischen Kirchengemeinde. Pidlubnyi hat am 9. Mai in einem Brief an die Horber verfasst.

Darin schreibt er: "Wir drücken Ihnen unsere herzlichste Dankbarkeit für Ihre Solidarität und finanzielle sowie materielle humanitäre Hilfe aus." Die Hilfsgüter würden dringend benötigt: "Dank der gemeinsamen Bemühungen erhielten im April mehr als 780 Ukrainer Hilfe mit Lebensmitteln, Pflege, Babynahrung, Kleidung und Schuhen sowie Bettzeug." Die meisten Menschen leben in Sammelunterkünften – Schulen sind überfüllt. Die Spenden erreichen nicht nur Boryslaw: "Im April unternahmen Caritas-Mitarbeiter zwölf Reisen in benachbarte Dörfer, lieferten Lebensmittel und leisteten psychosoziale Unterstützung", berichtet Pidlubnyi.

"Arbeiten weiter hart"

Die Situation ist unübersichtlich. Nach offiziellen Daten des Stadtrats von Boryslaw seien 5477 Personen offiziell in der Gemeinde registriert, obwohl viele nicht registriert seien. Ende April hätten sich einige Migranten aus Kiew auf den Weg in die Heimat begeben – stattdessen würden nun vermehrt Menschen aus den Regionen Saporischschja, Mykolajiw und Charkiw eintreffen. Pfarrer Peter verspricht: "Wir arbeiten hart daran, für die dringendsten Bedürfnisse von Menschen zu sorgen, die ihr Zuhause, ihre Verwandten, ihren Arbeitsplatz und ihr Eigentum verloren haben."

Am Freitag ist nun ein weiterer Hilfstransport mit über zwei Tonnen an Waren in Richtung Ukraine gestartet. Weiter als helfende Hand dabei ist die Firma Luftfilter-Volz aus Horb, die den Transport über die Slowakei finanziert und mitorganisiert.

Spendenbereitschaft weiter riesig

Die Spendenbereitschaft in der Region ist nach wie vor riesig: Silberzahn kann mit einer Summe von 70.000 Euro an Geldspenden – Stand Anfang Mai – stolz auf die Finanzen blicken. Ein Teil davon wurde an das Caritaszentrum überwiesen, mit den anderen Spendengeldern werden gezielt zusätzliche Waren für die Hilfstransporte eingekauft.

Eine Pause gibt es nicht – der sechste Hilfstransport für den 3. Juni wird vorbereitet. Folgende Hilfsgüter werden ab Montag, 16. Mai, bis Freitag, 20. Mai, bei der Katholischen Spitalstiftung Horb, Gutermannstraße 11, angenommen. Am Samstag, 21. Mai, kann von 9 bis 12 Uhr beim Altenpflegeheim Ita von Toggenburg gespendet werden.

Info: Diese Spenden sind vom Caritas-Zentrum gewünscht

■ Haltbare Lebensmittel (vor allem Fleisch- und Fischkonserven)

■ Babynahrung (Fruchtbrei, Gläschen mit Babynahrung, möglichst in einen Umkarton verpackt)

■ Bettwäsche (auch Decken und Kissen)

■ Sommerschuhe für Frauen und Männer (bei Frauen ist vor allem Größe 39 nachgefragt, auch andere Größen möglich)

■ Kinderschuhe

■ Sommerkleidung für Kinder, Frauen und Männer

■ Kinderwagen