Jahrelang ein Vorbild in Sachen Einstellung und Fairness, doch am Sonntag sorgte der Löffinger Torjäger Benjamin Gaudig (links) für einen Spielabbruch. Foto: Roland Sigwart

Ein Spielabbruch aufgrund eines körperlichen Angriffs des Löffinger Angreifers Benjamin Gaudig gegen den Schiedsrichter erschüttert die Fußball-Szene. Die Löffinger Verantwortlichen wollen erst wieder ausführlich Stellung beziehen, wenn der Schiedsrichter-Bericht vorliegt.

Es lief am Sonntag die 40. Minute im Landesliga-Spiel zwischen dem FC Löffingen und der SpVgg F.A.L. Die Gäste führten nach einer bislang zwar hart geführten, aber nicht unfairen Partie mit 2:0. Dann sah Löffingens Stürmer und auch Clubvorstand Benjamin Gaudig nach seinem zweiten Foul die Ampelkarte. Gaudig soll Schiedsrichter Niklas Zygan (Malsch), so Augenzeugen, sogar mit einem leichten Kopfstoß attackiert haben. Zygan fiel darauf hin und brach das Spiel ab. Eine Kopfverletzung – abgesehen von einer Druckstelle – trug Niklas Zygan nicht davon.

Nach dem Spielabbruch bei allen Beteiligten entschuldigt

Benjamin Gaudig entschuldigte sich anschließend ausdrücklich beim Schiedsrichter und bei beiden Mannschaften. Beide Klubs pflegen seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis.

Doch auf den FC Löffingen – und natürlich auf Benjamin Gaudig – wartet nun wohl eine drastische Strafe, die sich sogar auf den Kampf um den Klassenerhalt nachteilig für die Schwarzwälder auswirken kann.

Aber ausgerechnet Benjamin Gaudig, der seit Jahren als ehrgeiziger und sehr fairer Fußballer mit einer Top-Einstellung in der Region bekannt ist.

Martin Strehl, der Abteilungsleiter der SpVgg F.A.L., kennt den Löffinger Torjäger auch schon seit vielen Jahren und ist erschüttert: "Dem Benny muss vor dem Spiel irgendetwas gegen den Strich gegangen sein, anders lässt sich sein Ausraster nicht erklären. So kenne ich ihn nicht und so ist er auch nicht", betont Martin Strehl. Und weiter: "Ich fände es gut, wenn das Sportgericht bei seiner Urteilssprechung auch berücksichtigt, dass sich Benjamin Gaudig in all den Jahren so etwas noch nie hat zu schulden kommen lassen."

"Ich hätte anders reagieren müssen"

Benjamin Gaudig gibt zu: "Ich hätte anders reagieren müssen. Es tut mir leid, was passiert ist. Die Emotionen sind bei mir in diesem Moment übergekocht. Ein Körperkontakt mit dem Schiedsrichter war von mir da, der Kopfstoß jedoch nur angedeutet."

Löffingens Coach Jörg Klausmann beurteilt zunächst die Situation "als unübersichtlich, doch ich habe jedenfalls keine wuchtige Attacke von Benjamin gegen den Schiedsrichter gesehen". Der Coach hält es wie der Vorstand des FC Löffingen: "Wir müssen zunächst abwarten, was der Schiedsrichter in seinen Bericht geschrieben hat."