Der Landkreis Rottweil will etwa ab 2027 den Straßenbelag der Ortsdurchfahrt von Mühlheim erneuern. Vorher müssen dort Wasserleitungen und Kanalisation instandgesetzt werden. Das heißt: Es kommt ab 2024 zu Behinderungen.
Der Gemeinderat von Sulz hat in seiner Sitzung vom 13. Februar der Vergabe von Ingenieursleistungen zur Bestandsaufnahme, Bestandsplanerstellung und der örtlichen Bauüberwachung von Arbeiten an Kanalisation und Wasserleitungen in Mühlheim an das Ingenieurbüro Ohnmacht einhellig zugestimmt. Die Kosten dafür betragen rund 42 000 Euro. Mehr Geld gibt Sulz im nächsten Jahr aus: Für die Sanierungen im ersten Bauabschnitt sind im Haushalt der Sulzer Stadtwerke 320 000 Euro eingeplant. Dieser Abschnitt reicht von der Fischinger Straße, Haus Nr.10, bis zur Uhlandstraße, Haus Nr. 39.
In den Jahren 2025 und 2026 werden den bisherigen Planungen nach Wasserleitungen und Kanalisation zweier weiterer Teilstücke saniert: Bauabschnitt 2 umfasst den Rest der Uhlandstraße bis zur Kreuzung Empfinger Straße. Der dritte Abschnitt schließlich betrifft die Renfrizhauser Straße.
Neuer Belag soll nicht gleich wieder aufgebrochen werden
Grund für diese Planungen: In einigen Jahren wird der Landkreis Rottweil die Mühlheimer Ortsdurchfahrt voraussichtlich mit einen neuen Straßenbelag versehen. Um aber zu vermeiden, dass der neue Belag wieder aufgebrochen wird, um Wasserversorgung und Kanalisation zu erneuern, müssen diese Arbeiten schon vorher erledigt werden. „Wir wissen von diesem Abschnitt, dass sowohl Wasserleitungen als auch teilweise die Kanalisation schadhaft sind“, sagt Alexander Beller, bei der Stadt Sulz für den Tiefbau zuständig. „Es handelt sich also um notwendige Maßnahmen“, betont er gegenüber unserer Redaktion. Das lasse sich an der Häufigkeit von Leitungsschäden ablesen. „Und die nimmt zu.“
Grundstückseigentümer, deren Hausanschluss noch aus Grauguss besteht, können ihn bei dieser Gelegenheit durch modernes Kunststoffmaterial aus Polyethylen ersetzen lassen. Das ist ratsam, denn bei Grauguss-Anschlüssen kommt es deutlich häufiger zu Schäden. Schon seit den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird das Material nicht mehr eingesetzt. Betroffene Eigentümer sind davon bereits informiert. In allen Häusern sei das von Fachleuten bei Begehungen überprüft worden, berichtet Alexander Beller.
In anderen Bauabschnitten auch Arbeiten an der Kanalisation nötig
Die Eigentümer können sich noch etwa bis zum Herbst überlegen, ob sie die Investition auf sich nehmen. Sie werden dann noch einmal von der Stadt angeschrieben. Wie hoch die Kosten für sie sein werden, lasse sich nicht pauschal sagen, sagt Alexander Beller. Das könne sich je nach den Gegebenheiten des Grundstücks stark unterscheiden.
Im ersten Bauabschnitt müssen nur die Hauptwasserversorgung und in Einzelfällen die Hausanschlüsse bis zur jeweiligen Grundstücksgrenze erneuert werden. Die Kanalisation wird auf diesem Abschnitt nicht angetastet. Auf den anderen Teilstrecken sieht das anders aus. Wie durch Kanalbefahrungen mit Kameras bekannt ist, weisen dort auch die Abwasserkanäle Schäden auf.
Grundstücke zeitweise nicht mit dem Auto anfahrbar
Im Gemeinderat hatte Heinrich von Stromberg (CDU) gefragt, wie denn während der Bauphase der Verkehr geführt werde. So weit sei man noch nicht, antwortete ihm Alexander Beller. Zunächst müsse die genaue Trassenführung feststehen. Erst dann lasse sich planen, wie der Verkehr geregelt werde – etwa mit einer Ampelregelung. Beller schloss auch Vollsperrungen nicht aus. Zu Fuß blieben die Grundstücke jederzeit erreichbar, versicherte er. Aber es sei möglich, dass sie zeitweise nicht mit dem Auto angefahren werden könnten, sagte er unserer Redaktion.