Die Mitarbeiter der Firma Rostra sind trotz Hitze gut gelaunt auf der B 462 bei der Sache. Tobias Schuhmacher von der Firma Rostra (von rechts), Joachim Hilser, stellvertretender Leiter des Straßenbauamts, und Sigmund Villing, Leiter der Straßenmeisterei Schramberg (links), freuen sich über den guten Verlauf. Foto: Otto

Wer hätte gedacht, dass bei den Markierungsarbeiten auf der B 462 bei Dunningen winzige Glasperlen im Spiel sind? Das und mehr ist beim genauen Blick vor Ort zu erfahren. Und: Es gibt sehr gute Nachrichten.

Kreis Rottweil - Auf der Bundesstraße zwischen Dunningen und Zimmern wurde richtig Gas gegeben – im positiven Sinne: Die aufwendigen Markierungsarbeiten, die für mehr Sicherheit auf der berüchtigten Unfallstrecke sorgen sollen, können deutlich schneller abgeschlossen werden als geplant.

Rostra gibt Gas

"Das ist der Firma Rostra zu danken, die lassen es richtig ziehen", freut sich Joachim Hilser, der stellvertretende Leiter des Straßenbauamts. Die Markierungsfirma aus Dietingen hat seit Beginn der Streckensperrung am 11. Juli mit geballten Kräften – rund 15 Mann waren auf der Baustelle tätig – für einen zügigen Ablauf gesorgt. Auf dem zweiten Bauabschnitt von Dunningen-Mitte bis zur Autobahnauffahrt Zimmern ist die alte Markierung abgefräst und die neue Markierung in unterschiedlichen Ausführungen schon in weiten Teilen aufgebracht worden.

Besichtigungsfahrt auf der Strecke

Wir dürfen mit auf "Besichtigungsfahrt" über die gesperrte Strecke: Ab der Esso-Tankstelle Dunningen geht es Richtung Zimmern. Auf dem ansteigenden Stück weist Sigmund Villing, Leiter der Straßenmeisterei Schramberg, auf das neue Überholverbot an dieser Stelle hin. Die doppelte durchgezogenen Linie lässt daran keinen Zweifel. Auch an anderen Stellen, zum Beispiel im Bereich der Tannwaldkurve, darf nicht mehr überholt werden – was dort ohnehin nicht zu empfehlen ist.

Glasperlen verarbeitet

Tobias Schuhmacher von der Firma Rostra klärt über die Geheimnisse der speziellen Warn-Markierung auf. Die doppelte Profilmarkierung hat Erhebungen im Abstand von 20 Zentimetern, die im Auto beim Überfahren nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren sind. Verarbeitet sind winzige Glasperlen, die bei Lichteinfall reflektieren.

Besonders gute Sichtbarkeit

In anderen Bereichen der Strecke wurde eine regelmäßige Agglomeratmarkierung aus Kaltplastik – ein Zwei-Komponenten-Material, das in der Maschine zusammengeführt wird – aufgebracht. Lauter kreisrunde Erhöhungen sind bei genauerer Betrachtung der so genannten Typ2-Markierung zu sehen. Wenn es regnet, fließt das Wasser ab. So ist immer gewährleistet, dass Teile der Markierung aus dem nassen Film herausragen, damit sie auch bei Nacht gut sichtbar ist. Wo welche Art der Markierung sinnvoll ist, sei als Ergebnis des Sicherheitsaudits festgelegt worden, erklärt Joachim Hilser.

Und Sigmund Villing ergänzt, dass man im Zuge der Sperrung der B 462 auch alle anderen anfallenden Arbeiten wie die Beschilderung oder Mäharbeiten mitgemacht habe – "dann stört es den Verkehr nicht, und es ist für uns auch angenehmer".

Autofahrer umgehen Sperrschilder

Immer wieder gebe es übrigens Unverbesserliche, die die Absperrungen einfach beiseite schieben und durch die Baustelle fahren, berichtet Tobias Schuhmacher von der Firma Rostra. Dabei fahren die Autofahrer dann natürlich auch über die frische Markierung. Schumacher zeigt Reifenprofilspuren in den nagelneuen weißen Strichen: "Einer hat uns gesehen, hat dann umgedreht und ist dabei gleich dreimal durch die Markierung gefahren."

Für Joachim Hilser ist auch unverständlich, dass manche nicht nur illegal durch die Baustelle fahren, sondern dann auch noch nicht mal langsam machen, "obwohl da Leute direkt auf der Strecke arbeiten".

Bis zu 60 Grad auf dem Asphalt

Die Rostra-Mitarbeiter konnten bei gutem – fast zu gutem Wetter arbeiten. Die hochsommerlichen Temperaturen waren nur teilweise ideal, da die Farbe eigentlich nur bis 45 Grad optimal verarbeitet werden kann. An den besonders heißen Tagen habe es aber bis zu 60 Grad auf der Asphaltdecke gehabt, sagt Schuhmacher. Man habe deshalb frühmorgens angefangen, zwischendurch – nicht zuletzt zum Schutz der Arbeiter – "Siesta‹ gemacht und danach wieder losgelegt.

Joachim Hilser freut sich, dass alles so super gelaufen ist. Alle hätten an einem Strang gezogen. Mit Erfolg: Bereits gegen Mittwoch oder Donnerstag, 27./28. Juli, soll alles fertig sein. Ursprünglich waren die Arbeiten bis spätestens 6. August anberaumt. Nun kann die B 462 deutlich früher freigegeben werden – mit der großen Hoffnung, dass die neue Markierung Wirkung zeigt.