Mit dem Waffelverkauf hat das Aktionsbündnis rund 700 Euro für die Ukraine erlöst. Foto: Breisinger

Am Samstag hat es auf dem Balinger Marktplatz gleich mehrere Spendenaktionen für die Ukraine gegeben. Es spielten Alphornisten auf und ein Bündnis verkaufte Waffeln.

Balingen - Im Rahmen ihrer Aktion "Alphörner für den Frieden" machten die vier Alphornisten Joachim Bänsch (Tiefenbronn), Eckhart Fischer (Esslingen), Aileen Jenter (Heselwangen) und Ulrike Schlienz (Lichtenstein) am Samstag ab 12 Uhr Station auf dem Marktplatz. "Wir möchten ein Zeichen für den Frieden setzen und Spenden für die Geflüchteten aus der Ukraine zu sammeln", sagte Bänsch. Aufgrund des Auftrittsverbots der großen Orchester in der vergangenen Zeit entschloss sich das Quartett, draußen in Kleinstgruppen oder zusammen vor Einrichtungen und Altenheimen zu spielen. "Wir bekamen immer die Rückmeldung, dass wir mit unserem Alphornspiel für große Freude sorgten."

"Es ist schön mit den Leuten ins Gespräch zu kommen", findet Bänsch, für den als Mitglied des Symphonieorchesters des Südwestdeutschen Rundfunks das Auftrittsverbot nicht einfach war. "Mitunter durften wir nur vor keinem Publikum spielen, zum Teil vor gerade einmal 100 Besucher. Das war ein trauriger Anblick und die Stimmung war wie auf einer Beerdigung. Wir sind froh, dass sich die Lage geändert hat."

Große Solidarität

Zwar reichte die Besucheranzahl nicht an die fast 500 von vor einiger Zeit bei einem Auftritt in Nordrhein-Westfalen heran, trotzdem erfreuten sich zahlreiche Balinger am Spiel und lauschten den Klängen der Alphornisten. Eine Besucherin, die tags zuvor ihren Jahrestag hatte, bekam sogar ein Geburtstagsständchen. "Eigentlich kann das Alphorn nur Naturtöne, aber wenn wir das Horn stopfen, um den Ton zu beeinflussen, dann geht auch ›Happy Birthday‹."

Höhepunkt war das emotionale und besinnliche Stück "Echo", bei dem sich die vier Alphornisten verteilten, um den besonderen Klang dieses Stücks optimal zur Geltung zu bringen. "Es entsteht ein Effekt wie beim Echo in den Alpen". Das Alphorn strahle eine gewisse Ruhe aus, der Klang sei je nach Akustik über neun Kilometer weit zu hören, informierte Bänsch. "Für die Menschen ist unser Spiel Balsam für die Seele."

Bündis engagiert

Das aus den Kreisverbänden von Bündnis 90/Die Grünen, FDP, CDU, FWV und SPD bestehende Aktionsbündnis "Demokratie ist mehrWert" war mit der Aktion "Friedenswaffeln für die Ukraine" zugegen. Eine Waffel kostete drei Euro, der Erlös von rund 700 Euro wurde an den Asylfonds der Diakonischen Bezirkstelle Balingen gespendet, der den Geflüchteten aus der Ukraine hilft, die in den Zollernalbkreis kommen.

Der Waffelteig kam von der Endinger Bäckerei Koch, der Stand und der Standplatz sowie der für kurze Zeit ausgefallene Strom wurden von der Stadt Balingen zur Verfügung gestellt. "Das war ein vorbildliches Kooperationsprojekt“, fand der Kreisvorsitzende der SPD Zollernalb, Alexander Maute. "Wir haben großen Zuspruch bekommen, die Spendenbereitschaft war groß, viele Besucher rundeten großzügig auf." Weitere Aktionen sind geplant. Die Solidarität im Kreis sei groß, das Zusammenstehen bemerkenswert. Maute zeigte sich positiv überrascht. Es würde viele Projekte und Spenden auf den Weg gebracht, und bei der Solidaritätskundgebung sei der Marktplatz mit 400 Menschen voll gewesen. "Vermutlich musste erst eine Krise wie dieser Krieg her, um die Gesellschaft an das gemeinsame Miteinander zu erinnern", gibt Maute zu bedenken.

Grundgesetz vereint

"Das Bündnis ist eine gesamtparteiliche Aktion. Uns alle vereint das Grundgesetz als Basis der freiheitlich demokratischen Grundordnung", so der Kreisgeschäftsführer der FDP, Elmar Wischnewski.

Spenden an den Asylfonds der Diakonischen Bezirksstelle Balingen sind möglich bei der Sparkasse Zollernalb: IBAN DE04 6535 1260 0024 0158 20, Stichwort: "Geflüchtete aus der Ukraine".