Hervé Kossi Dotse hat die Computer-Spenden sicher verstaut. Sobald die Räumlichkeiten in der Schule fertig sind, sollen sie nach Afrika transportiert werden. Foto: Fritsche

Hervé Kossi Dotse und seine Frau haben eine Spendensammlung für die Schule in seinem Heimatdorf Agbelouve in Togo gestartet und dafür auch den Verein Sone ins Boot geholt.

Schiltach - Hervé Kossi Dotse lebt und arbeitet schon lange in Schiltach, gleichzeitig bleibt er mit seinem Heimatdorf Agbelouve im westafrikanischen Togo eng verbunden. Immer wieder hat er Sachen gesammelt und dorthin auf den Weg gebracht. Das nächste Projekt hat er schon in Planung: 57 PCs für die Schule des Dorfes warten auf den Versand.

Schule soll festes Gebäude bekommen

Doch dieses Mal ist das Vorhaben noch umfangreicher: Die Schule soll ein festes Gebäude bekommen. Bis jetzt findet der Unterricht für die Schüler in einer luftigen Holzkonstruktion mit einem Dach aus Palmwedeln statt: keine geeignete Möglichkeit, die Computer aufzustellen, sowieso nicht bei dem dort herrschenden tropischen Klima. "Strom ist kein Problem, den gibt es im Dorf", berichtet Dotse im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Dorf mit seinen mehreren Tausend Einwohnern liegt circa 100 Kilometer von der Hauptstadt Lomé entfernt.

IT-Kenntnisse hilfreich

Wenn die Schüler auch die Chance für einen Einstieg in IT-Kenntnisse bekämen, hätten sie größere berufliche Möglichkeiten. Deshalb sammelt er dieses Mal nicht nur Geld für den Transport, sondern auch für den Bau einer geeigneten Räumlichkeit. Nicht unmöglich, wenn man so motiviert und hartnäckig wie er ist, zumal ihn seine Frau Isabell Stenzel nach Kräften unterstützt.

Kooperation mit dem Verein Sone

Dotse holte sich zunächst Rat bei Bürgermeister Thomas Haas. Der empfahl ihm, die Aktion in einen formalen Rahmen zu stellen. Im Verein Soziales Netzwerk Schiltach/Schenkenzell, kurz Sone, fand er diesen. "Wir werden nur die finanzielle Abwicklung übernehmen. Spenden können auf unser Konto eingehen, wir erteilen Spendenbescheinigungen und bezahlen dann aus dem Guthaben die Kosten. Die Organisation übernehmen Dotse und seine Frau", erläutert Sone-Vorsitzende Anette Wolber die Kooperation. Die Spender erhielten dann auch eine Steuerquittung für das Finanzamt.

Damit kann Dotse jetzt loslegen. Der nächste Schritt ist die Erstellung eines Flyers über das Projekt, den er bald in Schiltach und Umgebung verteilen möchte. Die 57 PCs werden nach Agbelouve transportiert, sobald die Räumlichkeit der Schule dafür fertiggestellt ist. "Wenn die Mittel da sind, dauert das nur einige Monate", versichert er.

PCs von den Beruflichen Schulen Wolfach

Auch der IT-Unterricht der Schüler ist organisiert. Die PCs stammen von den Beruflichen Schulen in Wolfach. Die dortige IT-Ausrüstung wurde für die Ausbildungskooperation mit der regionalen Wirtschaft auf den neuesten Stand gebracht, die ausgemusterten PCs konnte Dotse abholen. Fachlehrer Jochen Kreß und die Systembetreuer Daniel und Philipp Lupfer haben die Festplatten der Rechner für die neue Nutzung entsprechend vorbereitet. Lehrerin Kathrin Haberer wohnt in Schiltach, kennt die Aktionen von Dotse und hat die Spende vermittelt. "Die PCs sind noch voll funktionsfähig und von der Leistung her für die Nutzung in der Schule meines Heimatdorfs geeignet", hat Dotse festgestellt. Bis zum Transport nach Togo hat er sie in einem Schuppen in Schiltach sicher gelagert.

Info: Spendenkonto

Spendenkonto von Sone e.V./Soziales Netzwerk Schiltach/Schenkenzell; IBAN: DE13 6649 2700 0030  1715 00 bei der Volksbank Mittlerer Schwarzwald; Verwendungszweck: Togo