Astrid (von links), Lea, Sebastian, Samuel und Noah Mauch sind seit fast einem Jahr auf Weltreise. Nun haben sie sich zu Fuß auf den Rückweg gemacht – und sie gehen für den guten Zweck. Foto: Sebastian Mauch

Seit fast einem Jahr ist Familie Mauch aus St. Georgen schon in der Welt unterwegs. Nun neigt sich die Reise dem Ende zu – mit der Rückreise zu Fuß auf dem Jakobsweg und einer Spendenaktion.

Einmal die Welt bereisen, andere Länder sehen und verschiedene Kulturen kennenlernen – für viele Menschen ist das ein Traum. Auch für Familie Mauch. Und im vergangenen Jahr wurde der Traum Realität. „Die Idee der Weltreise hatte meine Frau Astrid schon sehr lange“, erinnert sich Sebastian Mauch, „und 2022 war für uns der optimale Zeitpunkt zu starten, da wir von Hüfingen nach St. Georgen umziehen wollten, wenn unsere Jüngste in die Grundschule kommt, was im September dieses Jahres der Fall ist.“

Die Jüngste, das ist die fünfjährige Lea, die die Reise gemeinsam mit ihren Eltern und ihren zwei älteren Brüdern, dem zehnjährigen Noah und dem achtjährigen Samuel, im April 2022 angetreten hat. Die Schulpflicht der älteren Geschwister ruht aufgrund der Reise bis September 2023, erklärt Sebastian Mauch – das hätten das Regierungspräsidium und das Kultusministerium schriftlich bestätigt.

Beeindruckende Erlebnisse in vielen Ländern

Seitdem hat die ganze Familie viel gesehen: Mexico, Costa Rica, Thailand, Malaysia, Singapur, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Südafrika, Namibia und Italien, zählt Sebastian Mauch auf. Und auch viel erlebt: „Was uns besonders beeindruckt hat, ist die Lebensfreude und Zufriedenheit sowie die Freundlichkeit der Menschen außerhalb von Europa. Wir haben Townships in Südafrika besucht, und hier war Gastfreundschaft besonders groß“, erinnert sich der 33-Jährige.

„Wir gehen nicht nur für uns!“

Schließlich war die Familie in Portugal, von wo aus sie sich auf den Rückweg nach St. Georgen aufmachte. Es ist eine besondere Rückreise: zu Fuß, zunächst von der Kathedrale in der portugiesischen Stadt Porto nach Santiago in Compostela in Spanien und dann von dort aus weiter auf dem Jakobsweg. „So weit uns die Füße tragen, so weit wollen wir gehen“, schreibt Familie Mauch in den sozialen Medien, „aber wir gehen nicht nur für uns!“

Denn die Familie hat im Zuge der letzten Etappe ihrer Weltreise eine Spendenkampagne gestartet: Für jeden Kilometer, den Astrid, Sebastian, Noah, Samuel und Lea Mauch auf ihrem Rückweg zurücklegen, spenden sie einen Euro an den Verein Tangeni Shilongo Namibia, „ein großartiges Schulprojekt in Namibia“, wie die Familie betont.

Diese Organisation kennt Familie Mauch von ihrer Reise: Auf Empfehlung einer Surflehrerin besuchte die Familie den Verein vor Ort, sah sich das Angebot an und entschloss sich, die Kosten für einen Stipendienplatz zu übernehmen. „Da das Projekt nur spendenfinanziert ist und es dadurch an vielen Ecken und Enden fehlt, kam uns die Idee, unseren Rückweg zu nutzen, um Geld für das Projekt zu sammeln.“

Rückweg ist mehr als 2000 Kilometer lang

Gesagt, getan – und auf den Weg gemacht. Insgesamt hat Familie Mauch, die mittlerweile seit knapp zwei Wochen unterwegs ist, nach wie vor einen langen Weg vor sich. Der Großteil der Etappe von Porto nach Santiago de Compostela – immerhin etwa 290 Kilometer – ist bereits zu etwa zwei Dritteln geschafft. Und auch regnerisches Wetter kann die Familie nicht stoppen. Die weitaus größere Wegstrecke von Santiago de Compostela nach St. Georgen steht dann aber noch an. Sie ist Sebastian Mauch zufolge etwa 1900 Kilometer lang, „und wir haben den Gedanken, diese zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen“.

Familie Mauch engagiert sich nicht nur selbst, sondern ruft auch andere auf, zu spenden. Die Möglichkeit dazu und alle weiteren Informationen gibt es auf der Webseite zur Kampagne.

Der Verein Tangeni Shilongo Namibia

Schulprojekt
Das „DRC School Project and Community Centre“ befindet sich in der Wüste Namib in einer Wohnsiedlung. Das Schulprojekt ist einer der wenigen Orte, wo es fließendes Wasser, angeschlossene Sanitäranlagen und Elektrizität gibt. Etwa 100 Kinder und Jugendliche profitieren dem Verein zufolge täglich von dem Angebot.

ODEC
Das „Open Doors Education Centre“ (ODEC) befindet sich derzeit im Aufbau. Nach Angaben des Vereins soll bis Mitte 2024 eine Infrastruktur für betreutes Lernen für täglich etwa 250 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen werden, sodass finanziell benachteiligte Personen einen höheren Bildungsstand erreichen können.

Stipendien
Das „Open Doors“ Stipendienprogramm gibt es seit 2018. Es soll Jugendlichen in Namibia kostenlosen Zugang zu Bildung ermöglichen.

Informationen
Weitere Informationen rund um den Verein und seine Tätigkeit gibt es auf der Webseite des Vereins.