Freuen sich über die gelungene Spenden-Aktion (von links): Curt Prinzbach, Clarissa Geißler und Martin Aßmuth mit seinen Kindern Tom und Greta. Foto: Kleinberger

Kinosessel für die Ukraine: Die Aktion des Haslacher Kinos ist Anfang des Monats richtig gut angekommen. Jetzt haben Curt Prinzbach und Clarissa Geißler den Erlös an Martin Aßmuth übergeben.

Mittleres Kinzigtal - Die Spendenübergabe erfolgte standesgemäß im neu gestalteten Saal Kinos. Die Montage der neuen Stühle ging innerhalb einer Woche über die Bühne. Der Monteur sei am Freitagabend gegen 22 Uhr fertig gewesen, informierte Clarissa Geißler. Starten soll der Kinobetrieb im "Rio" am kommenden Donnerstag, 1 September, wieder – mit "After Forever".

Wer den Saal dann betritt, stößt auf nurmehr 244 Sitze. Vorher hatten noch 330 Personen im "Rio" Platz gefunden. "Bequemlichkeit, Beinfreiheit und Abstand haben ihren Preis", befand Prinzbach. Seine Tochter Clarissa Geißler ist sichtlich stolz auf das Ergebnis. "Ich wollte den Raum etwas moderner gestalten. Ich glaube, das ist mir gelungen", sagte sie.

Ein Sessel geht sogar nach Frankreich

Die Abhol-Aktion für die alten Sessel des "Rio" war ein durchschlagender Erfolg. Eine gebürtige Haslacherin, die inzwischen in Frankreich lebt, habe zum Beispiel spontan noch einen Sessel mitgenommen. Und Viele hätten am Ende mehr gespendet als den veranschlagten Preis für die Sessel. Für Curt Prinzbach hat die Aktion nur Gutes: "Die Sessel sind nicht auf dem Vulkan gelandet sondern bekommen ein neues Leben. Und wir können noch Gutes tun."

So sind am Ende 7380 Euro zusammen gekommen, die am Montag an Martin Aßmuth überreicht wurden. Der Hofstetter Bürgermeister setzt sie für die Ukrainehilfe Kinzigtal ein. Nach Möglichkeit soll von dem Betrag ein weiterer Transporter angeschafft werden, der in Trostjanez eingesetzt werden kann.

Dort wurde nämlich jetzt eine Traumaklinik eingerichtet, die mehr als 450 Plätze verfügt. Aktuell befänden sich 150 Kinder dort in der Westukraine, informierte Aßmuth bei der Übergabe. Doch die Wege in der ländlich geprägten Region sind weit und ein Transporter, der etwa für Rollstuhlfahrer geeignet wäre, fehlt. Das möchte Aßmuth ändern.

Über die Spende war er sehr dankbar. Die Spendenbereitschaft sei in den vergangenen Wochen bedauerlicherweise zurückgegangen, die Kooperation zwischen Gemeinde und Ukrainehilfe ermögliche aber noch größere Hilfen.

Die Helfer in der Westukraine erwarten in den kommenden Wochen und Monaten noch mehr Vertriebene aus dem umkämpften Osten. Für den Winter würde schon nachgefragt, ob es möglich wäre, Daunenjacken und Ähnliches zu organisieren.

"Wir können nur gemeinsam etwas bewegen", sagte Curt Prinzbach. Wer spenden möchte, kann das über die eingerichteten Konten beim Rotary Club und der Gemeinde Hofstetten tun. Die Spendenkonten sind auf den jeweiligen Internetseiten zu finden.

Für den Oktober ist ein weiterer Transport von Hilfsgütern geplant. Auf Einladung der ukrainischen Botschaft sei ein Besuch von Mykhailo Tsykhuliak, dem Bürgermeister von Trostjanez, am Dienstag, 20. September in Berlin geplant. Dann wollen Aßmuth und er die Details des Transports besprechen.