Seit sechs Jahren gibt es die große Spendenaktion „Gemeinsam für die Katharinenhöhe“. Beim Treffen der Kooperationspartner bedanken sich große und kleine Patienten sowie das Mitarbeiterteam bei unseren Lesern.
„Warum habe gerade ich das?“ Diese Frage nagte an der heute zehnjährigen Mira, als die Ärzte ihr erklärten, dass sie Knochenkrebs hat. Das Mädchen mit den dunklen Locken und dem rosa „Barbie“-Shirt hat ihre Krücke an die Wand gelehnt, blickt in die Runde der betroffenen Erwachsenen und erklärt den Kooperationspartnern der Katharinenhöhe-Spendenaktion fast aufmunternd: „Aber heute geht es mir gut.“
Diese können nur ahnen, was die Kleine und ihre Familie alles durchgemacht haben: Nach Chemo und OP am Bein gab es nur ein kurzes Aufatmen, dann folgte die Diagnose: Lungenkrebs. Wieder Chemo, wieder ums Überleben kämpfen.
Mira ist bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit ihrer Familie zum Aufpäppeln und besser Laufen lernen in der Katharinenhöhe – und stellvertretend für Tausende andere Patienten erzählt sie tapfer von ihrem Schicksal. „Ich habe mich so auf die Reha gefreut“, sagt sie und blickt zu Stephan Maier hin-über. „Und wir uns auf dich“, ergänzt der Psychosoziale Leiter und Geschäftsführer mit einem warmen Lächeln.
Arbeit in Schönwald ist fundamental wichtig
Das sind die Momente, in denen einmal mehr klar wird, wie fundamental wichtig die Arbeit in der Rehabilitationsklinik in Schönwald ist – und dank der großzügigen Spenden der Leser des Schwarzwälder Boten und der Lahrer Zeitung erfolgreich weitergeführt werden kann. Die unglaubliche Summe von 727.158,36 Euro landete im Aktionszeitraum 2023/2024 auf den Konten der Einrichtung – sie wird für den Neubau des Therapiezentrums verwendet.
„Ohne die Spendenaktion hätten wir uns nicht an dieses Vorhaben wagen können“, stellt Stefan Maier fest. Seit sechs Jahren unterstützen die Kooperationspartner der Aktion „Gemeinsam für die Katharinenhöhe“ nun schon die Klinik. Der Schwarzwälder Bote und die Lahrer Zeitung rufen mit dem Verein „Marianne Mack – Santa Isabel Hilfe für Kinder und Familien“, dem Europa-Park, den Schwenninger Wild Wings und antenne 1 Neckarburg Rock & Pop dazu auf, die Einrichtung finanziell zu unterstützen. Am großen Erfolg lässt sich ablesen, dass dieser Aufruf in der Vorweihnachtszeit von Jahr zu Jahr mehr Anhänger findet.
Möbel, Teppiche und Vorhänge sind schon ausgesucht
Im Neubau wird auch an diesem Nachmittag kräftig gewerkelt. „Die Elektroinstallationen sind sehr aufwendig“, so Stephan Maier. Auch der Bereich Lüftungskanäle sei ein großes Gewerk.
Parallel dazu werden die Stelzen erstellt, auf denen der Verbindungsgang zwischen Alt- und Neubau entstehen soll. „Und wir haben die Möbel, Teppiche und Vorhänge bereits ausgesucht, so dass die Arbeiten ohne Verzögerung weiter voranschreiten können.“
„Es ist oft erstaunlich, wie Kinder das wegstecken“
Zurück zu Mira. Sie erzählt noch mehr – von Schmerzen, die sie immer noch in ihrem Bein fühlt. Von dem „komischen Gefühl“, das sie hatte, als ihr erklärt wurde, was Krebs ist. Von den vielen Chemos und davon, wie alles wieder von vorne begann, als da „noch was in der Lunge“ entdeckt worden war. Siegfried Sauter, Ärztlicher Leiter der Katharinenhöhe, erläutert: „Es ist oft erstaunlich, wie Kinder im Alter von Mira das alles wegstecken – oftmals besser als ihre Eltern.“ Und auch die letzte Frage der Gäste beantwortet die Kleine prompt. Was willst Du später mal werden? „Architektin. Und ich will meine Stöcke aus dem Fenster werfen.“
Die Familien finden zurück in den Alltag
Auch Hanna traut sich, von ihrem Schicksal zu berichten: „Ich bin zehn Jahre alt und hatte einen Gehirntumor.“ Ihre Eltern schildern eindrücklich die schwere Zeit seit der Krebsdiagnose Anfang 2022. Und sie sprechen einen Punkt an, bei dem sie in der Katharinenhöhe ebenfalls Hilfe bekommen haben: „Während der Zeit, als Hanna ums Überleben kämpfte, lebten wir nur von Tag zu Tag. Auf der Katha lernen wir nun, wieder zurück in den Alltag zu finden – als Familie“, berichtet die Mutter. Die Dankbarkeit der großen und kleinen Patienten gegenüber dem Team von Stephan Maier ist groß – und sie alle vergessen auch nicht, sich bei den Lesern des Schwarzwälder Boten und der Lahrer Zeitung zu bedanken. Denn: „Wir sind alle gespannt auf den Neubau und hoffen, wieder einmal hierher kommen zu dürfen.“
Lob fürs ganze Team
Obwohl es derzeit räumlich noch eng hergeht, sind die Familien voll des Lobes: „Die Physiotherapie ist spitze und überhaupt nicht zu vergleichen mit den wöchentlichen Anwendungen, die zu Hause stattfinden.“ Die aufgeweckte Mira bringt es auf den Punkt: „Laura Schmidt ist eine sehr gute Physiotherapeutin.“
Solche Rückmeldungen seien es, so der Geschäftsführer, die ihn und sein 134-köpfiges Team ein ums andere Mal motivieren und die „sinnhafte Tätigkeit“ bestätigen.
Ab November heißt es wieder „Gemeinsam für die Katharinenhöhe“
Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des Hauses durch den AWO-Aufsichtsratsvorsitzenden Hansjörg Seeh, musikalischen Beiträgen der Patienten und Grußworten der Kooperationspartner blickte Carsten Huber, Geschäftsführer der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft, in die Zukunft: „Wir machen weiter. Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Spendenaktion zugunsten der Reha-Einrichtung geben.“ Ab November heißt es dann wieder: Gemeinsam für die Katharinenhöhe.