Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner möchte für die Vereine der Gemeinde ein kleines Feuerwerk zünden. (Symbolfoto) Foto: Weihrauch

Bürgermeister: "Böller-Geld" an einen örtlichen Verein spenden und nachhaltigen ›Kracher‹ zünden. 

Die Silvester-Knallerei fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Beschränkungen flach. Das Geld fürs geplante Feuerwerk bleibt im Portemonnaie – oder vielleicht auch nicht. Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner möchte für die Vereine der Gemeinde ein kleines Feuerwerk zünden.

Empfingen - Unter dem Motto "Brot statt Böller" ruft das evangelische Hilfswerk seit Anfang der 1980er-Jahre dazu auf, die Knallerei sein zu lassen und das Geld lieber für bedürftige Menschen auf der Welt zu spenden. Sicherlich keine schlechte Wahl – Empfingens Bürgermeister ruft jetzt aber auch zu einer lokalen Alternative (oder Ergänzung) auf. "Vereins-Knaller statt Böller-Kauf" heißt sein Slogan. Truffner ruft die Bürger auf: "2020 darf das Jahr nicht mit Böllern und Raketen verabschiedet werden – spenden Sie doch dann einfach Ihr "Böller-Geld" an einen örtlichen Verein und zünden Sie so einen nachhaltigen ›Kracher‹."

Schwieriges Jahr für Vereine

Denn die Vereine blicken auf kein einfaches Vereinsjahr zurück. Das Vereinsleben wurde durch die Corona-Krise oftmals ausgebremst. "Unsere Vereine sind unterschiedlich gebeutelt, genaue Zahlen habe ich nicht, aber wenn man bedenkt, dass unter anderem das Maifest in Wiesenstetten weggefallen ist, dann weiß man welche Löcher es in den Kassen gibt", sagt Truffner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Und wie funktioniert eine Spende? Der Bürgermeister hat einen "Vier-Punkte-Plan" erstellt. Zunächst solle man sich in der Vereinsliste einen Verein aus. Die Liste finde man unter www.empfingen.de. Danach soll man eine kurze Mail mit dem Betreff "Vereins-Kracher 2020" und die Adressdaten für die spätere Zusendung der Spendenbescheinigung zusenden. Im Anschluss erhalte man Kontodaten des Vereins und könne seinen individuellen Betrag überweisen. Und viertens: "Wir sagen Danke und der Verein sendet eine Spendenbescheinigung zu." Diese Aktion findet nun auch schon Nachahmer, wie der Schultes erfreut berichtet: "Eutingen und Vellberg (Landkreis Schwäbisch Hall) haben es jetzt schon kopiert."

Wie kam Truffner auf diese Idee? "Ich selber bin ein Vereins-Typ - war ja vor Kurzem selber bei der Altpapier-Sammlung in Rottenburg aktiv. Mir liegen Vereine am Herzen. Ich hoffe, dass unser Vereinsleben in der Gemeinde Corona übersteht und vielleicht noch stärker aus der Krise herauskommt. Solche Aktionen fallen mir meist daheim nach einem Bier ein." Also alles andere als eine Schnapsidee.