Freuen sich über die Spende (von rechts): Schirmherrin Simone Großmann, erste Vorsitzende Barbara Fischer, vom Ärzteteam Gabi Häuser, Arzt Joachim Kurth, Einrichtungsleiterin Jutta Benz, vom Ärzteteam Marianne Klink, die zweite Vorsitzende Bärbel Reichert-Fehrenbach und Simone Grünke. Foto: Schölzel

"Ein ganz dickes Dankeschön" vom Förderverein Stationäres Hospiz Region Nagold gab es für das Hausarztzentrum Joachim Kurth & Kollegen aus Nagold. Mit einem Impftag Ende Dezember 2021 hat die Praxis eine Spende von knapp 2050 Euro möglich gemacht, die an den Förderverein übergeben wurde.

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Nagold - Das Hospiz St. Michael in Nagold beherbergt seit Oktober 2019 schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase in Zusammenarbeit mit der St. Elisabeth-Stiftung als Träger. Die Betriebskosten können durch Kranken- und Pflegekassenbeiträge nicht zu 100 Prozent gedeckt werden, daher ist der Förderverein auf Spendenerlöse angewiesen, um den restlichen Betriebskosten von etwa 150 000 Euro im Jahr gerecht zu werden.

"Sie haben mit ihrer Aktion zweifach Gutes getan", bedankt sich die zweite Vorsitzende des Fördervereins Bärbel Reichert-Fehrenbach bei Joachim Kurth. "Sie haben Menschen zu einer Impfung verholfen und damit gleichzeitig unsere Arbeit und die Bewohner hier unterstützt." Dem stimmt auch die erste Vorsitzende Barbara Fischer zu: "Es freut uns immer, wenn lokale Betriebe und Arztpraxen an unserem Verein und dem Hospiz Anteil nehmen."

Keine Aufwandsentschädigung – dafür eine Spende

Wie Joachim Kurth berichtet, wollte seine Praxis einen Impftag starten "um einfach noch mehr Menschen abzuholen und zur Impfung zu bewegen". Sein Plan ging auf: Am 29. Dezember 2021 wurden in seiner Praxis um die 800 Impfungen verabreicht. Zur Unterstützung hatte sich die Praxis Hilfe geholt: "Wir haben einige andere Arztpraxen mit der Idee ins Boot geholt, darunter etwa das Hautarztzentrum, die Neurologen am Lemberg, Frauenarztpraxen, Augenarztpraxen, die Rosenapotheke und mein Team, alle waren sie dabei." Räumliche Unterstützung gab es von der AOK oben drauf. "Wir wollten natürlich allen Beteiligten eine kleine Aufwandsentschädigung zahlen – aber jeder hat abgelehnt", berichtet der Allgemeinmediziner weiter. Daraufhin hätte sich seine Praxis zur Spende an das Hospiz entschieden.

Die Existenz vom Hospiz findet zu wenig Beachtung

Kurth sei schon lange Unterstützer des Fördervereins, doch um diesen wurde es in letzter Zeit viel zu ruhig. "Das Thema Hospiz ist zu wenig im Bewusstsein der Bevölkerung. Wir Mediziner haben damit tagtäglich zu tun. Darüber muss viel mehr berichtet werden", wie er findet. Das bedauert auch Fischer. "Durch Corona haben viele unserer Aktionen nicht stattfinden können. Deshalb wurde es still um uns. Da haben wir es nicht besser, als alle anderen Vereine."

Doch beinahe konnte die Impfaktion gar nicht stattfinden: "Wir bekamen viel zu wenig Impfstoff geliefert. Am Ende mussten wir beinahe auf Betteltour bei allen Kollegen gehen", schüttelt Kurth den Kopf.

Umso besser, dass es geklappt hat. Die Arbeit im Hospiz sei eine sehr wichtige, wie Reichert-Fehrenbach emotional ausdrückt: "Zu uns kommen sowohl alte, aber auch einige jüngere Menschen. Auch Mütter mit kleinen Kindern. Wir als Mitarbeiter können selbst jeden Tag etwas von den Bewohnern hier lernen. Nämlich auf was es am Ende wirklich ankommt."