Narrozunft und Hexenzunft spenden den Erlös der Villinger Kneipenfasnet in Höhe von 5000 Euro (von links): Alexander Brüderle (Zweiter Zunftmeister Narrozunft), Anselm Säger (Zunftmeister Narrozunft), Katharina Furtwängler (Wuescht-Vertreterin), Hexenchef Meik Gildner (Zunftmeister Hexenzunft) und Jörg Westermann (Stüblewirt Narrozunft). Foto: Narrozunft/Hexenzunft

Villinger Narren setzen ein Zeichen und spenden 5000 Euro als Erlös von der Kneipenfasnet für ukrainische Flüchtlinge.

VS-Villingen - Die Fasnet 2022 stand unter keinem guten Stern – just am Schmotzige Dunschtig marschierte Russland in die Ukraine ein und nach knapp zwei Jahren Pandemie war vielen Narren das Feiern unter Corona-Auflagen schon fast vergangen.

Narrozunft und Hexenzunft wagen Schritt

"Es war für alle Beteiligten sehr schwierig, angesichts eines schrecklichen Krieges mitten in Europa, der eigenen Lebensfreude Ausdruck zu verleihen", betont Zunftmeister Anselm Säger. Doch Narrozunft und Hexenzunft wagten den Schritt, in schwierigen Zeiten ein Stück Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Und dies sollte sich in zweierlei Hinsicht lohnen. Denn an den beiden Abenden, an denen die Kneipenfasnet stattfand, kam durch den Verkauf der Eintrittsbuttons, der "Fairefasnachterlivestreamberechtigungskarte" sowie zahlreicher Spenden ein Betrag von über 2000 Euro zusammen. Dieser Erlös wurde von verschiedenen Bürgern und Gruppierungen auf 5000 Euro aufgestockt. Dazu zählen unter anderem die Wuescht, die kurzerhand ihr Preisgeld in Höhe von 1000 Euro, dass sie bei einem närrischen Videowettbewerb gewonnen hatten, dazugaben.

Summe auf 5000 Euro erhöht

"Wir waren uns schnell einig, dass wir wie im letzten Jahr, einen guten Zweck in der Stadt unterstützen möchten", berichtet Katharina Furtwängler von den Wuescht. Des Weiteren erhöhten Elke und Karl-Heinz Fischer sowie Ute und Jürgen Schaumann mit jeweils 500 Euro die Gesamtsumme. Die Familie Säger, die Narrozunft sowie die Hexenzunft sorgten schließlich mit ihren Spenden dafür, dass die stolze Summe von 5000 Euro zusammenkam.

"Wir möchten ein klares Zeichen setzen, dass uns Narren nicht egal ist, was um uns herum passiert. Daher werden wir den Erlös der Kneipenfasnet dazu verwenden, den aus der Ukraine nach Villingen-Schwenningen geflüchteten Menschen zu helfen", erklärt Hexenchef Meik Gildner. So befinden sich die beiden Fasnetsvereine bereits im intensiven Austausch mit den Ansprechpartnern von Stadt und Landkreis, damit das Geld gezielt eingesetzt werden kann.

Stream 9000-mal aufgerufen

Lange sah es gar nicht danach aus, dass es 2022 überhaupt närrische Aktivitäten geben könnte. Erst kurz vor den hohen Tagen kristallisierte sich heraus, dass unter bestimmten Voraussetzungen, Fasnet möglich ist. Daher schlossen sich Narrozunft und Hexenzunft zusammen, um zwei Kneipenfasnetsabende mit überschaubarer Besucheranzahl zu organisieren. Damit all jene, die weder in der Zehntscheuer noch im benachbarten Hexenstüble dabei sein durften, ein Hauch von Brauchtum erleben konnten, wurde die Veranstaltung am Fasnet-Samschtig live übers Internet übertragen. "Wenn man bedenkt, dass bis heute über 9000-mal der Kneipenfasnet-Stream aufgerufen wurde, dann ist dies sicherlich eine Bestätigung für alle Akteure vor und hinter der Bühne, aber auch für gelebtes Brauchtum. An dieser Stelle vielen Danke an alle Bühnenakteure sowie die vielen Helferinnen und Helfer von Narrozunft und Hexenzunft", verdeutlicht Jörg Westermann, der im Hintergrund die organisatorischen Fäden zusammenlaufen ließ.