Ein Auto hat sich am Tunnelausgang in Schramberg überschlagen und ist gegen das Gebäude von Elkiko und der DRK-Fundgrube geprallt. Bei diesem besteht Einsturzgefahr. Foto: Wegner

Zu einem spektakulären Unfall ist es am Sonntag gegen 22 Uhr in der Schramberger Talstadt gekommen.

Schramberg - Laut Angaben der Polizei ist ein 18-jähriger Autofahrer, der im Schlossbergtunnel unterwegs war, aus bislang ungeklärten Gründen nach dem Portal nach links von der Fahrbahn abgekommen. Dabei prallte er zunächst gegen die Holzbegrenzung, verschob einen schweren Findling rund 20 Meter weiter,  überschlug sich dabei und kam letztlich auf dem Dach zum Liegen.

Der Fahrer und seine 19-jährige Beifahrerin konnten sich nahezu unverletzt aus dem Toyota befreien, wurden allerdings mit einem Rettungswagen zur Überprüfung in eine Klinik gebracht. Ein Abschleppdienst kümmerte sich um den Abtransport des Fahrzeugs, an dem Totalschaden entstand. In einer Mitteilung beziffert ihn die Polizei auf 5000 Euro – der insgesamt entstandene Sachschaden beträgt mindestens 25 000 bis 30 000 Euro.

Sechsköpfige Familie muss Haus verlassen

Problematisch ist laut Polizei auch die Statik des Hauses. Aus diesem Grund musste eine rund sechsköpfige Familie, die im Dachgeschoss wohnt, evakuiert werden. Sie kommt bei Freunden unter, hieß es.

Wie schwer die Statik des Hauses durch den Anriss des südwestlichen Pfeilers beschädigt ist, begutachtete zunächst ein Fachmann der Feuerwehr Rottweil. Er empfahl eine vorläufige Abstützung des betroffenen Bereichs, nachdem nach dem Aufsägen des Bodens klar war, dass nicht mehr alle Tragebalken des ersten Stockwerks aufliegen.

Vor Ort war neben der Polizei auch die Feuerwehr Schramberg mit rund 20 Helfern und vier Fahrzeugen, die Einsatzleitung hatte Stadtbrandmeister Werner Storz. 

Tunnel halbe Nacht lang gesperrt

Das Schlossbergtunnel musste aufgrund des Unfalls bis in die Morgenstunden gesperrt werden, der Verkehr wurde durch die Stadt umgeleitet. 

Nachdem das zusätzlich später alarmierte technische Hilfswerk das Gebäudeteil mit Trägern abgestützt hatte, war der Verkehr durch das Tunnel zumindest wieder einseitig möglich. Dazu hatte der städtische Bauhofleiter Steffen Auber zahlreiche Absperrbaken aufgestellt. 

Die Arbeiten des THW zur Sicherung hatten gegen 2 Uhr am Montagmorgen begonnen, rund eine halbe Stunde später konnte dann auch die Feuerwehr ihren Einsatz beenden und ihre Lichtmasten abbauen, da das THW selbst die Ausleuchtung der Einsatzstelle übernahm.

Am Montag, so der städtische Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit, Matthias Rehfuß, soll ein Statiker der Stadtverwaltung die Standfestigkeit des Gebäudes überprüfen, um feststellen zu können, ob die Familie im Obergeschoss weiterhin wieder dort wohnen kann oder alternativ untergebracht werden muss.

Für die Mitarbeiter der Schramberger Tafel, die im mittleren Bereich des beschädigten Hauses untergebracht ist, war am Montag ebenfalls noch nicht klar, so Elisabeth Spöttle, ob die Einrichtung in dieser Woche öffnen und eine größere Lieferung an Lebensmitteln, die am Dienstag erfolgen soll, im Gebäude untergebracht werden kann.

Die Polizei sucht nun dringend Unfallzeugen, das Polizeirevier Schramberg kann unter der Telefonnummer 07422/2 70 10 erreicht werden. Es gibt zwar einen Autofahrer, der hinter dem Verunfallten fuhr - aber in einer solchen Entfernung, dass er vom Unfallgeschehen selbst nichts mitbekommen hatte.